Hacker legen wieder schwedische Bank- und Regierungsserver lahm

Erneut kam es in Schweden zu umfassenden DDoS-Attacken auf zahlreiche Websites. Zuvor hatte ein Video im Namen der Anonymous-Bewegung zu einer großen Aktion aufgerufen.

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Hacker haben offenbar ihre Drohung konzertierter DDoS-Attacken gegen schwedische Behörden und Banken wahrgemacht. Am Freitagnachmittag wurden unter anderem die Internet-Auftritte von Schwedens Zentralbank, des Reichstages, des Polizeigeheimdienstes Säpo, der Staatsanwaltschaft und anderer Behörden zeitweise lahmgelegt.

In einem Youtube-Clip im Namen der Hacker-Bewegung Anonymous wurde bereits am Mittwoch eine großangelegte Aktion angekündigt. Als Begründung wurde dabei unter anderem die Razzia gegen den Webhoster PeRiQuito (PRQ) angegeben, die die schwedische Polizei Anfang dieser Woche durchführte. PRQ stellt unter anderem Server für Torrent-Dienste zur Verfügung und war bis vermutlich 2010 auch der Hoster der Whistleblower-Plattform Wikileaks. Diese Polizei-Aktion sei ein „Verbrechen gegen die Informationsfreiheit“ gewesen, so wird im Clip ausgeführt, weshalb aus Protest nun Websites der Regierung und regierungsnaher Organisationen lahmgelegt würden. Die Stimmen, die ein Bericht von aftonbladet.se aus den vom DDoS betroffenen Institutionen sammelt, deuten aber darauf hin, dass man nach den betont harten Drohungen von Anonymous mit umfassenderen Störungen gerechnet hätte.

Schon Anfang der Woche haben Hacker mehrfach durch massive DDoS-Attacken Server in Schweden zeitweise blockieren können. Die meisten der Betroffenen wie etwa der Geheimdienst Säpo bestätigten die Attacken als Ursache der Störungen. Die Polizei vermutete zu diesem Zeitpunkt eine Protest-Aktion gegen die von der schwedischen Regierung geforderte Auslieferung des Wikileaks-Gründers Julian Assange.

(Mit Material von dpa) / (axk)