Lästern live: ZDF veröffentlicht "Wetten, dass..?"-Webapp

Web statt TED: Während der "Wetten, dass..?"-Sendung am heutigen Samstagabend können Zuschauer auf einer Microsite live diskutieren und an der Wahl zum Wettkönig teilnehmen. Offenbar will der Sender das Feld nicht allein Twitter und Facebook überlassen.

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Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Jan-Keno Janssen

Auf der "Wetten, dass..?"-Microsite kann man sich über die Gäste informieren und mit anderen Zuschauern diskutieren.

Web statt TED: Zur "Wetten, dass..?"-Sendung am heutigen Samstagabend hat das ZDF eine "Second-Screen"-Webapp veröffentlicht – so nennt der Sender eine speziell für die Show entwickelte Microsite. Die Zuschauer können dort über die erstmals von Markus Lanz moderierte Sendung diskutieren, sich über die Gäste informieren und an Abstimmungen wie der Wahl zum Wettkönig teilnehmen. Außerdem gibt es einen Livestream der Sendung sowie Bilder und Videos aus dem Backstagebereich. Laut ZDF funktioniert die "Wetten, dass..?"-Microsite nur auf Desktop-Browsern und Tablets, nicht auf Smartphones – was nicht stimmt: Auf einem Galaxy Nexus (Android-4.1.1-Browser) konnten wir die Site problemlos bedienen, wenn auch nicht mit optimaler Darstellung.

Wenn man an den Umfragen teilnehmen will oder mitchatten will, muss man sich entweder einen Microsite-Account anlegen oder sich über seinen Facebook-, Twitter- oder Google+-Account anmelden. Neben einem internen Chat bietet die Site auch eine Twitter-Auswertung – hier werden alle Tweets mit dem Hashtag "#wettendass" angezeigt. Zwischen den Shows soll die Microsite als Archiv der vorangegangen Sendungen dienen.

Die "Wetten, dass..?"-Microsite ist offenbar ein Versuch, das Social-TV-Feld nicht allein den sozialen Netzwerken zu überlassen. Um festzustellen, dass TV-begleitendes Lästern inzwischen ein ernstzunehmendes Phänomen ist, reicht ein Blick auf Twitter, während "Tatort " oder "Schwiegermutter gesucht" laufen. Den Trend zum Nebenbei-Surfen bestätigen auch Meinungsforscher: Laut der ARD-ZDF-Onlinestudie 2012 (PDF) surfen 37 Prozent der Onlinenutzer während des Fernsehens parallel im Netz – sie nutzen Rechner, Tablet oder Smartphone allerdings nicht als "Second Screen", also nicht sendungsspezifisch: Nur zwölf Prozent informieren sich über die gerade laufende Sendung, sechs Prozent unterhalten sich darüber in sozialen Netzwerken. (jkj)