Messegesellschaft: Online-Journalisten sind erwünscht

Nach einem Bericht des britischen Online-Newsdienstes The Register verweigert die Deutsche Messe AG Online-Journalisten die Akkreditierung zur CeBIT, sofern sie keinen Presseausweis besitzen. Betroffen seien The Register selbst und andere bekannte Internet-Medien wie Tom's Hardware. Dies begründe der Veranstalter damit, dass auf Grund der unüberschaubaren Anzahl von Online-Medien schwer zu überprüfen sei, ob eine echte journalistische Tätigkeit vorliege. Selbst Reuters-Journalisten ohne Presseausweis hätten nur die Chance, als normale Besucher auf die Messe zu kommen, zitiert The Register eine Sprecherin des CeBIT-Veranstalters.

Gegenüber c't stellte Inga Buß, Sprecherin der Deutschen Messe AG, den Sachverhalt anders dar. So hätten Online-Journalisten keine Probleme mit der Registrierung, sofern sie nachweisen könnten, dass sie für eine Web-Site mit journalistischem Inhalt tätig seien. "Die Sites werden diesbezüglich überprüft, um auszuschließen, dass sich jeder Betreiber einer Privat-Homepage den Pressezugang verschafft". Der fehlende Presseausweis sei jedoch kein Ausschlusskriterium, da gerade ausländische Journalisten meist kein entsprechendes Papier besäßen.

Kommentar: Die Wahrheit wird wohl irgendwo in der Mitte zu suchen sein. Mit einem derart restriktiven Vorgehen gegenüber sämtlichen Online-Medien, wie es The Register darstellt, würden sich die Hannoveraner auf jeden Fall selbst disqualifizieren: Dies würde weder der zunehmenden Bedeutung des Internet Rechnung tragen noch von den Ausstellern erwünscht sein. Ob die Mitarbeiter der Deutschen Messe AG allerdings in jedem Fall den richtigen Blick dafür haben, welche News-Dienste im Internet aktiv sind, sei dahingestellt. Es ist durchaus vorstellbar, dass die Veranstalter bei einigen Sites oder Journalisten doch nicht so genau nachgeforscht und sich zu sehr auf ihre Erfahrungen mit den klassischen Medien verlassen haben. (atr)