DaimlerChrysler eröffnet Virtual-Reality-Center

Ein SGI-Hochleistungs-Cluster im neuen Virtual Reality Center von DaimlerChrysler dient Ingenieuren, Designern, Konstrukteuren und Zulieferern als gemeinsame Arbeitsplattform.

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Von
  • Carsten Meyer

60 Prozessoren in acht SGI-Onyx-Racks mit einer Gesamt-Rechenleistung von 33,6 Milliarden Gleitkomma-Operationen pro Sekunde wurden am Montag offiziell ihrer Bestimmung übergeben: Der Hochleistungs-Cluster im neueröffneten Virtual Reality Center der DaimlerChrysler-Entwicklungsabteilung in Sindelfingen soll den Ingenieuren, Designern, Konstrukteuren und Zulieferern als gemeinsame Arbeitsplattform dienen.

Den Entwicklern stehen dabei drei interaktive Visualisierungssysteme zur Verfügung: Eine 200-Grad-Rundumprojektion für 2D-Darstellungen dient vor allem für Ergonomieuntersuchungen an der (realen) Fahrgastzelle und für Fahrsimulationen. Die "Cave", ein fünfseitig rückprojizierter Würfel von 2,5 m Kantenlänge, ermöglicht dagegen die dreidimensionale Beurteilung des Fahrzeug-Innendesigns in einem sehr frühen Entwicklungsstadium. Der Rechner ermittelt die Kopfposition des "Fahrers" dabei über eine Tracking-Shutterbrille, die auch gleichzeitig für einen überzeugenden 3D-Effekt sorgt. Die "Powerwall" schließlich, eine ebenfalls rückprojizierte, rund 18 Quadratmeter große Leinwand, ist für Designbetrachtungen und Visualisierungen von numerischen Simulationen wie etwa virtuellen Crash-Tests besonders geeignet. Die große Fläche mit einer Auflösung von 6000 x 2000 Bildpunkten erlaubt dabei die dreidimensionale Betrachtung selbst durch größere Entwicklergruppen (siehe Bild: Ein-Ausbau-Simulation einer Baugruppe mit Hilfe eines Datenhandschuhs).

Leerlauf kennt der Höchstleistungrechner (15 GByte RAM, 14 Grafik-Pipes, Speicherbandbreite 22,4 GByte/s) übrigens nicht: Nachts berechnet er numerische Simulationen wie die Strömungsverhältnisse in einem Cabrio oder das Crash-Verhalten eines zukünftigen Automodells. Er kann dabei direkt auf die CATIA-Daten der firmeneigenen Konstruktionsdatenbank zugreifen. DaimlerChrysler verspricht sich vom Virtual-Reality-Center eine Verkürzung des Entwicklungsprozesses von neuen Automobilen von derzeit 60 auf 40 Monate bei gleichzeitiger Kostenersparnis von 10 bis 20 Prozent. (cm)