IROS: Holzfällerroboter und künstliche Bienen

Ein Gebiet, das weniger mit Robotern verbunden wird, ist der Wald. Doch auch die Forstwirtschaft setzt zunehmend auf Automatisierung.

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Von
  • Hans-Arthur Marsiske

Roboter montieren in Fabrikhallen Autokarosserien und verpacken Müsliriegel, sie erkunden andere Planeten, unterstützen Chirurgen bei Operationen und saugen vielleicht auch mal den Teppich. Ein Bereich, der dagegen weniger mit Robotern verbunden wird, ist der Wald. Hier, mag mancher Naturfreund hoffen, bleibt er verschont von den intelligenten Maschinen. Doch weit gefehlt: Auch die Forstwirtschaft setzt zunehmend auf Automatisierung.

Die Bedeutung von Holz als nachwachsender Rohstoff nehme zu, erklärte Daniel Ortiz Morales von der schwedischen Umeå University auf der Robotik-Konferenz IROS. Um die Holzproduktion zu intensivieren, setzen schwedische Firmen im harten Wettbewerb mit der finnischen Konkurrenz daher vermehrt auf den Einsatz von Robotiktechnik. Von der Ernte über den Transport bis zur Pflanzung neuer Bäume sollen Roboter den Förstern zur Seite stehen. Die arbeiten heute schon mit gewaltigen Maschinen, elektro-hydraulischen Manipulatoren, die mehrere Baumstämme gleichzeitig greifen und stapeln können. Die Bedienung solcher Maschinen sei jedoch sehr kompliziert, sagte Morales, und erfordere eine zweijährige Ausbildung.

Es sei nicht das Ziel, die Ernte der Bäume vollständig zu automatisieren. Vielmehr gehe es darum, die Arbeiter, die häufig gleichzeitig das Fahrzeug steuern und den Manipulator bedienen, durch intelligente Technik zu unterstützen. Dafür sei die Modellierung der Mechanik, Hydraulik und Elektrohydraulik von zentraler Bedeutung, letztere habe sich als am kompliziertesten erwiesen.

Die Maschinen zur Waldbewirtschaftung dürften zu den größten gehören, über die auf der IROS gesprochen wird. Am anderen Ende der Skala finden sich Projekte wie die Robotic Bee. Das nur 110 Milligramm schwere Fluggerät mit dem fünf Millimeter breiten Körper, das an der Harvard University entwickelt wird, kann zwar noch nicht frei fliegen, entwickelt aber mit seinen Schlagflügeln genug Auftrieb, um die eigene Masse in die Luft zu heben. Im Experiment konnten auch Manöver in drei Dimensionen (yaw, pitch, roll) vorgenommen werden. (anw)