Toshiba avanciert zum Weltmarktführer im Nuklearenergie-Geschäft
Das japanische Industriekonglomerat hat den Bieterwettstreit um den US-Atomkraftwerk-Hersteller Westinghouse gewonnen. Für das Tochterunternehmen von British Nuclear Fuels zahlt Toshiba 5,4 Milliarden US-Dollar.
Das japanische Industriekonglomerat Toshiba hat den Gewinn des Bieterwettstreits um den US-Atomkraftwerk-Hersteller Westinghouse offiziell bestätigt. Vorbehaltlich der Zustimmung der US-Kartellbehörden wird Toshiba 5,4 Milliarden US-Dollar für das Tochterunternehmen von British Nuclear Fuels plc. (BNFL) bezahlen. Seit der Übernahme des Nuklear-Geschäfts von ABB im Jahr 2000 ist Westinghouse eigenen Angaben zufolge am Bau und Betrieb von rund 50 Prozent der weltweit betriebenen Atomkraftwerke beteiligt. Im vergangenen Geschäftsjahr erwirtschaftete das Unternehmen mit rund 8000 Mitarbeitern Umsätze in Höhe von 1,78 Milliarden US-Dollar und einen Gewinn von 153 Millionen US-Dollar.
Toshiba, das sich mit seinem Gebot gegen die Konkurrenten General Electric und Mitsubishi Heavy Industries durchsetzte, ist selbst Marktführer auf dem Gebiet der Nukleartechnik in Japan und hat dort die meisten Atomkraftwerke gebaut. Mit dem Kauf von Westinghouse steigt der Konzern zum weltweit führenden Unternehmen im Nuklearenergie-Geschäft auf. Wirtschaftliche Anreize bieten vor allem die große Nachfrage nach Atomkraftwerken in Asien sowie eine Renaissance des Atomkraftwerkbaus in den USA und Europa. US-Präsident Bush hatte am gestrigen Montag bekannt gegeben, dass er im Haushalt 2007 Forschungsprojekte unterstützen will, die sich mit einer verbesserten Wiederaufbereitung von Kernbrennstoffen beschäftigen. (pmz)