Dell will Verkaufsmodell erweitern

Gründer Michael S. Dell hält das Direktvertriebsmodell für keine Religion und prüft den Verkauf auch über Elektronikmärkte.

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Konzerngründer Michael S. Dell denkt über eine Erweiterung seines Direktvertriebsmodells nach. So heißt es in einem in der vergangenen Woche an 80.000 Mitarbeiter verschickten Rundschreiben: "Das Direktmodell war eine Revolution, aber es ist keine Religion." Derzeit verliert Dell zunehmend Marktanteile an den Konkurrenten Hewlett-Packard, der PCs und Notebooks auch über den Einzelhandel und Elektronikfachmärkte vertreibt. Gerade wenn es um den Kauf eines Notebooks geht, würden Kunden das Gerät zuvor in Augenschein nehmen und anfassen wollen. Dell denke deshalb über Verträge mit Elektrofachmärkten nach, die man exklusiv beliefern wolle.

Die neuen Verkaufsstrategien gehen auf Michael R. Cannon zurück, der im Februar 2007 als CEO des Elektronikherstellers Solectron zu Dell gewechselt war, und dort als Präsident die weltweiten Geschäfte überwacht.

Bisher können Dell-Rechner ausschließlich Online, per Telefon oder Fax bestellt werden. Die einzelnen Komponenten, die Dell günstig in hohen Stückzahlen von Drittherstellern bezieht, werden erst nach Eingang der Bestellung zusammengesetzt, was dem US-Konzern große Kostenvorteile bei der Lagerhaltung und Fertigung verschafft. Zu Dells Hauptabnehmern gehören Geschäftskunden, die ihre Firmen mit PCs, Notebooks und Peripheriegeräten ausstatten.

Dell wolle das Direktvertriebsmodell keinesfalls aufgeben. Man müsse die Konfigurationen jedoch vereinfachen. Während die Konkurrenz ihren Kunden komplexe Systeme anbiete, mit teuren Funktionen, die sie nicht benötigen, müsse man sich bei Dell auf kostengünstige, einfache PC-Systeme konzentrieren, so der Firmengründer. (hag)