Telefonica erhält Zuschlag für Telecom Italia [Update]

Die Pirelli-Gruppe stimmte am Samstagabend dem Verkauf von 80 Prozent ihrer Anteile an der Olimpia Holding zu.

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  • dpa

Italienisch-spanischer Milliarden-Deal: Ein Konsortium um den spanischen Telekommunikationskonzern Telefonica wird die Kontrolle über die Telecom Italia übernehmen. Die Pirelli-Gruppe stimmte am Samstagabend dem Verkauf von 80 Prozent ihrer Anteile an der Olimpia Holding zu, die mit einem Anteil von 18 Prozent der größte Kapitaleigner bei Telecom Italia ist. Die Bietergruppe werde 4,1 Milliarden Euro für die Übernahme von Olimpia zahlen, teilte Pirelli mit. Telecom Italia ist den Angaben zufolge der fünftgrößte europäische Telekommunikationskonzern.

Update:
Zu den Käufern gehören die italienischen Banken Intesa-Sanpaolo und Mediobanca, der Benetton-Konzern und die Versicherung Generali, berichtet die Zeitung La Repubblica heute. Weitere italienische Investoren könnten eventuell später dazukommen, hieß es.

Das Geschäft, das die Telecom-Italia-Aktie mit 2,82 Euro bewertet, soll voraussichtlich bis Oktober abgeschlossen sein. Pirelli werde dabei 3,3 Milliarden Euro einnehmen, teilte das Unternehmen mit.

Mit einem Anteil von 42,3 Prozent wird die Telefónica das Konsortium anführen. Italienische Unternehmen halten zwar insgesamt die Mehrheit, der spanischen Konzern spielt dennoch für die strategische Ausrichtung die entscheidende Rolle. So beteiligt sich Generali mit 28,1 Prozent. Intesa-Sanspaolo und Mediobanca übernehmen jeweils 10,6 Prozent, während die Benetton-Gruppe 8,4 Prozent halten wird. Der Verwaltungsrat wird überwiegend von Italienern gestellt, Telefónica werde zwei Posten übernehmen, hieß es weiter.

Mit dem Verkauf geht Pirelli auch auf den Wunsch der italienischen Regierung ein, die gefordert hatte, dass der Telekommunikationskonzern in italienischen Händen bleibt. Zuvor hatten unter anderem auch der US-Telekommunikationsriese AT&T sowie der mexikanische Anbieter America Movil Interesse bekundet. Nachdem die US-Amerikaner die Verhandlungen abgebrochen hatten, wollten sich die Mexikaner noch nach anderen Partnern umsehen. (dpa) / (anw)