Alpine 1.0 löst den Mail-Client Pine ab
Mit einem von Grund auf neu geschriebenen Nachfolger soll der einstige Hauptkonkurrent von Elm zu neuem Leben erwachen.
Als vorgezogenes Weihnachtsgeschenk an diejenigen, die das Internet schon kannten, als es das Web noch nicht gab, veröffentlichte die Universität Washington die Version 1.0 des Mail-Clients Alpine. Es handelt sich dabei um einen komplett neu entwickelten Nachfolger des Klassikers Pine ("Pine is not Elm") unter einer Apache-2.0-Lizenz.
Pine ermöglicht es mit seinem reinen Text-Interface, sehr große Mengen an Mail effizient zu bearbeiten. Nicht umsonst benutzte unter anderen Linus Torvalds früher Pine. Allerdings wurde der Mail-Client bereits seit 2005 nicht mehr weiterentwickelt. Problematisch ist unter anderem die fehlende Unterstützung für verschlüsselte und digital signierte E-Mails, die auch Alpine nicht nachrüstet.
Fans des textorientierten Mail-Programms dürften keine Umgewöhnungsschwierigkeiten haben, denn die Entwickler orientierten sich strikt am Funktionsumfang des Klassikers; Nutzer können sogar ihre pine-Konfiguration komplett übernehmen. Auch das Look-and-Feel hat sich nicht geändert. Vielleicht findet der karge aber effiziente Mailer ja auch den ein oder anderen neuen Fan, für Pine-User ist der Umstieg jedenfalls unbedingt empfehlenswert. Linus Torvalds hat ihn offenbar bereits vollzogen.
Die Entwickler bieten neben Debian- und RPM-Paketen auch einen Installer für Windows zum Download an. (ju)