PC-Händler kassieren per Hotline ab

Die NRW-Verbraucherzentrale kritisiert, daß immer mehr Computer-Händler Reklamationen ihrer Kunden ausschließlich über kostenpflichtige Service-Nummern abwickeln.

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Von
  • Raoul Gema

Die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen kritisiert, daß immer mehr Computer-Händler Reklamationen ihrer Kunden ausschließlich über kostenpflichtige Service-Nummern abwickeln. Dabei würden die Kunden auch dann abkassiert, wenn noch eine Gewährleistungspflicht bestehe, erklärte Jürgen Schröder, Rechtsanwalt bei der Verbraucherzentrale NRW, auf Nachfragen der c't. "Wenn Mängel auftreten", müsse die Hotline bis zu sechs Monaten nach dem Kauf kostenlos angeboten werden.

Schröder bemängelt vor allem, daß einige Händler bewußt keine klare Trennung zwischen gesetzlich vorgeschriebener kostenloser Gewährleistung und darüber hinausgehendem Service machen. Während die kostenlose Gewährleistung kein Geld kosten darf, seien für zusätzliche Service-Leistungen durchaus Gebühren gerechtfertigt.

In einzelnen Fällen sei es Kunden ganz unmöglich, berechtigte Gewährleistungsansprüche geltend zu machen. "Es reißt immer mehr ein, daß Händler behaupten, sie hätten den Fehler nicht gefundenn und verlangen dann eine Überprüfungspauschale von bis zu 100 Mark". Um dem entgegenzuwirken, führt die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen bereits vor mehreren Gerichten Musterverfahren gegen die Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) einiger Händler. (rge)