Nikon 1 V2: die nächste Generation

Serienbildraten bis 15 fps und ein neues Design charakterisieren Nikons 1 V2. Wir konnten einen ersten Blick auf das neue Flaggschiff der 1er-Serie werfen und berichten, was sich gegenüber der V1 noch alles getan hat.

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Von
  • Peter Nonhoff-Arps

Im Kit wird die Nikon 1 V2 zusammen mit dem 1 Nikkor 10-30 mm VR angeboten.

(Bild: Nikon)

Nikon stellt das neue Flaggschiff seiner Nikon-1-Familie vor – die V2. Zeichnete sich die V1 bereits durch sehr hohe Serienbildraten mit 10 Bildern pro Sekunde aus, so legt die V2 nun noch eins drauf: 15 Bilder pro Sekunde bei voller Auflösung, Autofokusnachführung und 45 Bildern in Folge. Drückt man auf den Auslöser, so schnurrt die V2 wie eine kleine Nähmaschine – zum Glück lässt sich das Auslösegeräusch abschalten. Dann ist Ruhe, denn die Kamera arbeitet mit elektronischem Verschluss.

Nikon 1 V2 (9 Bilder)

Nikon 1 V2 Front

Charakteristisch für die V2 sind ihr neuer Griffwulst sowie der größere Sucherkasten, der nun zusätzlich einen kleinen Blitz enthält. (Bild: Nikon)

Möglich wird die hohe Geschwindigkeit durch den neuen Signalprozessor Expeed 3a sowie den neuen Sensor im CX-Format (13,2 mm × 8,8 mm, Seitenverhältnis 3:2), der nun 14,2 Megapixel (vorher 10 Megapixel bei der V1) auflöst. Das CX-Format ist im Vergleich zu herkömmlichen Kompaktkamerasensoren (1/2,3 Zoll) etwa viermal so groß, der Crop-Faktor zum Kleinbildformat beträgt allerdings 2,7x (APS-C-Sensor zu KB 1,5x). Wie schon bei der V1 ist der Sensor mit einem Hybridautofokus ausgestattet, der der V2 besitzt 75 Phasendetektions- und 135 Kontrast-Messfelder. Der Empfindlichkeitsbereich beginnt bei ISO 160 (V1 ISO 100) und reicht hoch bis ISO 6400 (V1 ISO 3200). Bleibt zu hoffen, dass sich die Signalqualität angesichts der höheren Auflösung zumindest nicht verschlechtert hat.

Auch äußerlich hat sich einiges getan. Sehr auffällig ist der ausladende Sucherkasten oberhalb des Bajonetts. Er verleiht der Kamera eher den Charakter eines Bridge-Modells. Der Sucher löst wie zuvor mit 1,44 Megapixeln auf und bietet eine 100%-Ansicht. Bei erster Begutachtung zeigte er ein angenehm helles Bild. In dem Sucherkasten ist nun auch ein Blitzmodul (LZ 6,3 bei ISO160) untergebracht, das bei der V1 noch fehlte.

Um die Ergonomie zu verbessern, hat Nikon die V2 mit einem Griffwulst versehen. So liegt die Kamera gut in der Hand, lediglich die Kanten wünscht man sich noch etwas weiter abgerundet, um den Händen zu schmeicheln. Der Ein/Aus-Schalter ist an die Oberseite direkt an den Auslöser gewandert. Alternativ lässt sich die Kamera auch am Objektiv einschalten, indem man es aus seiner Transportposition befreit.

Das Programmwahlrad ist bei der Nikon 1 V2 nun an die Oberseite gewandert und der Ein/Aus-Schalter hat seinen Platz direkt am Auslöser gefunden.

Eine interessante neue Funktion ist das sogenannte "Live Image Control". Damit lässt sich direkt am Sucher- oder Monitorbild erkennen, wie sich bestimmte Kameraeinstellungen – etwa unterschiedliche Belichtungszeiten – auf das Ergebnis auswirken: eine eingefrorene Bewegung bei kurzer oder eine verwischte bei langer Belichtungszeit.

Die "Live Zeitlupe" stellt schnelle Bewegungen nach dem Auslösen als Slow Motion auf dem Display dar, sodass man mehr Zeit hat, den optimalen Augenblick eines Bewegungsablaufs mit einem zweiten Druck auf den Auslöser als endgültiges Bild auf die Speicherkarte zu bannen. Weitere neue Funktionen sind HDR-Gegenlichtaufnahmen, Autoverzeichniskorrektur, "Best Moment Capture".

Neben dem bislang verfügbaren Zubehör (GPS-Adapter, FT1-Adapter zum Anschluss von beliebigen Nikkor-Objektiven, dem WU-1b zur drahtlosen Übertragung von Kamerabildern aufs Smartphone oder Tablet oder zur Kamerafernsteuerung) soll mit Erscheinen der V2 ein neuer externer Blitz, der SB-N7 (LZ 18 bei ISO 100) zum Preis von 160 Euro erhältlich sein.

Die Nikon 1 V2 soll ab Ende November in den Farben matt Schwarz und glänzend Weiß in den Handel kommen. Im Set mit dem 1 Nikkor 10-30 mm 1:3.5-5.6 VR kostet sie 900 Euro. Kommt zusätzlich das 1 Nikkor 30-110 mm 1:3.8-5.6 VR dazu, steigt der Preis auf 1080 Euro. (pen)