Lesezeichen und Co. mit Mozilla-Projekt Weave online speichern

Das neu vorgestellte Framework Weave aus den Mozilla Labs speichert Daten zentral online, sodass man etwa auf verschiedenen PCs oder vom Handy aus auf dieselben Lesezeichen und Passwörter zugreifen kann.

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Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Thorsten Leemhuis

Im Rahmen des Mozilla-Labs-Projekts "Weave" arbeiten die Mozilla-Entwickler an einem Konzept, das es beispielsweise Firefox erlauben soll, Programmdaten wie Lesezeichen, Einstellungen, besuchte Webseiten und gespeicherte Passwörter verschlüsselt auf einem Webserver zu speichern. Dieses Material soll sich von verschiedenen PCs oder Handys abrufen lassen, sodass ein Nutzer auf all seinen Internet-Geräten alle wichtigen Daten stets aktuell im Zugriff hat und nur an einer Stelle verwaltet. Darüber hinaus soll es möglich sein, einzelne Daten mit anderen Nutzern zu teilen. So können etwa zwei Personen, die an verschiedenen Rechnern arbeiten, einen gemeinsamen Satz Lesezeichen für die Urlaubsplanung pflegen.

Das Weave-Framework soll dadurch das "Browser-Erlebnis" verbessern. Technisch gesehen stellt es eine offene und erweiterbare Architektur auf Grundlage bestehender freier Standards dar. Diese Plattform sollen neben Firefox auch andere Programme nutzen können. Die auf Firefox 3 angewiesene Version 0.1 von Weave haben die Entwickler parallel zur größeren Ankündigung des Projekts freigegeben. Einige exemplarische Einsatz-Szenarien finden sich in einem begleitenden Forumseintrag auf der Mozilla-Labs-Webseite.

Wer derzeit denselben Satz Lesezeichen auf verschiedenen PCs oder Betriebssystemen im Zugriff haben möchte, trägt diese etwa auf einem USB-Stick mit sich herum oder nutzt eine der zahlreichen Extensions, die die Daten online speichern. Letztere bieten verschiedene Firmen an, die meist auch gleich den Online-Speicherplatz bereitstellen und so selbst Zugriff auf die Daten erhalten; nur wenige der Extensions verwenden Verschlüsselung und lassen sich mit einem eigenem Webserver nutzen.

Die Grundidee zu Weave ist daher keineswegs neu; auch die Entwickler des Unix/Linux-Desktops GNOME verfolgen mit dem experimentellen Online-Desktop bereits ein ähnliches Konzept. Durch die Verknüpfung mit dem Browser, die Verschlüsselung und die Möglichkeit zur Nutzung des Frameworks durch anderen Anwendungen könnte Weave der bisher kaum genutzten Online-Speicherung von Programmdaten und -Einstellungen aber zu einer weiteren Verbreitung verhelfen und den Abgleich von Daten zwischen PCs deutlich vereinfachen. (thl)