DRM-freie E-Books bescheren Humble überraschenden Erfolg

Die Erwartungen der Organisatoren des Humble eBook Bundle wurden deutlich übertroffen. Mehr als 84.000 Käufer zahlten insgesamt über 1,2 Millionen US-Dollar für die DRM-freien E-Books und Comics. Auch die Autoren freuen sich über den Erfolg.

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Das erste Humble Bundle mit E-Books hat mehr als 1,2 Millionen US-Dollar eingebracht. Die rund 84.000 Käufer bezahlten für die 13 Bücher und Comics im Schnitt 14,28 US-Dollar, mehr als bei jedem Bundle zuvor. Damit hat das Angebot jegliche Erwartung der Organisatoren übertroffen, berichtet der britische Guardian. Bekannt geworden war ihr Verkaufskonzept mit erfolgreichen Aktionen für Spiele und Musik. Jetzt plane man auch weitere Aktionen mit E-Books, denn ihr Experiment habe den E-Book-Markt so stark beeinflusst, dass man das nicht ignorieren könne, sagte Robert Martinez von Humble Bundle.

Ebenfalls im Bundle: Penny Arcade #2

(Bild: Screenshot)

Wie bei den Vorgängern konnten die Käufer auch diesmal wieder selbst entscheiden, wie viel sie zahlen wollten. Entschieden sie sich für eine Summe über dem bis dato bezahlten Durchschnitt gab es einige Bücher zusätzlich. Diese Extraliste war zur Halbzeit noch einmal um fünf Comics erweitert worden. Enthalten waren Werke prominenter Autoren wie Neil Gaiman, Cory Doctorow und John Scalzi sowie Comic-Sammlungen von Penny Arcade, SMBC und xkcd. Alle wurden ohne Kopierschutz in verschiedenen Formaten angeboten.

Die Statistiken zum Abschluss erlauben auch noch einen Blick auf die Käufer, die jeweils bestimmen konnten, welcher Anteil des Geldes an die Autoren, drei Organisationen und Humble Bundle selbst gehen soll. So zahlte der durchschnittliche Linux-Nutzer mit mehr als 16 US-Dollar am meisten, Mac-Nutzern war das Angebot jeweils 15,64 US-Dollar wert. Windows-Nutzer bildeten die mit Abstand größte Käufergruppe, sie zahlten im Schnitt aber lediglich 13,39 US-Dollar. Zwei Personen gaben sogar vierstellige Summen aus für die Werke, die einzeln gekauft 157 US-Dollar gekostet hätten.

Die Autoren sind von dem Erfolg überwältigt. So hatte John Scalzi ("Old Man's War") getwittert, dass die Verkaufszahlen jeden Einzelnen auf die Bestsellerliste der New York Times bringen würden. Lauren Beukes, die Autorin von "Zoo City", erklärte dem Guardian, dass die Zahlen dieser zwei Wochen alle bis dato getätigten Verkäufe ihres Buches in den Schatten stellen würden. Auch Paolo Bacigalupi ("Pump Six and Other Stories") hätte nicht mit diesem Erfolg gerechnet, obwohl er bereits gute Erfahrungen mit dem Verkauf DRM-freier E-Books gemacht hatte. Die Problematik des Kopierschutzes bei E-Books war erst am Anfang der Woche erneut in den Blickpunkt gerückt, nachdem Amazon einer Kundin den Zugriff auf ihre gekauften Inhalte gesperrt hatte. (mho)