Erster Release-Kandidat der Linux-Distribution Ubuntu 6.10
Der Release Candidate 1 ist die letzte Testversion, bevor in einer Woche das finale Ubuntu 6.10 freigegeben werden soll.
Wie angekündigt hat das Ubuntu-Team am heutigen Donnerstag den ersten und – laut Plan – einzigen Release Candidate vor Erscheinen der endgültigen Version von Ubuntu 6.10 in einer Woche freigegeben. Edgy Eft (etwa "nervöser Molch") RC1 steht als CD-Image für x86-, x64- und PowerPC-Systeme in einer Desktop- und einer Server-Variante (letztere auch in einer Sparc-Version mit Unterstützung für den Niagara-Prozessor) zum Download bereit. Die CD bootet ein vollständiges Ubuntu-Live-System mit GNOME, Firefox, OpenOffice und den wichtigsten Desktop-Anwendungen. Von hier aus lässt sich Edgy Eft mit wenigen Mausklicks auf der Festplatte installieren. Weitere Programme installiert man bei Bedarf übers Internet nach. Eine "Alternate Install CD" ist für spezielle Anforderungen gedacht.
Gegenüber der aktuellen Version 6.06 (Dapper Drake) präsentiert sich das System umfassend aktualisiert: Kernel 2.6.17, Gnome 2.16, X.org 7.1, Firefox 2.0rc2, OpenOffice 2.0.4. Das Aussehen wurde überarbeitet und poliert. Von den wichtigsten Neuerungen in Ubuntu 6.10 bemerkt man bei einer Standardinstallation allerdings nicht viel: 3D-Effekte auf dem Desktop mit Xgl oder Aiglx und Virtualisierung mit Xen sind nicht in die Kerndistribution (main) integriert, sondern erfordern die Installation weiterer Programmpakete aus dem Universe-Repository, für das die Entwickler – anders als für die Kerndistribution – keine Garantie für schnelle Sicherheitsfixes und Patches geben. Auch eine weitere Neuerung schlummert unter der Haube: Das neue Upstart zur Systeminitialisierung, das das althergebrachte System-V-Init ersetzen soll, ist zwar bereits integriert, kommt beim Booten aber noch nicht zum Einsatz. (odi)