Tarnkappe zum Unsichtbarmachen

Einen Metallzylinder können amerikanische Wissenschaftler nun spurlos verschwinden lassen – zumindest für Radarstrahlen.

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Von
  • Florian Rötzer

Im Mai war der von englischen Forschern konzipierte „elektronische Tarnvorhang“ noch wissenschaftliche Theorie. 18 Monate sollte die Konstruktion eines mit Radarwellen funktionierenden Demonstrationsmodells dauern, 10 Jahre die eines praktisch verwendbaren Geräts.

Aus den 18 wurden weniger als 5 Monate. Amerikanische Ingenieure von der Duke University in Durham haben, wie sie in der aktuellen Ausgabe von Science berichten, nun eine praktische Demonstration einer Tarnvorrichtung gebaut, die einen Metallzylinder – und natürlich auch sich selbst – im Mikrowellenfeld verschwinden lässt. Dabei wird das Mikrowellenfeld so verändert, dass es wieder dem Zustand ohne die beiden eingedrungenen Gegenstände entspricht.

Technisch beruht die Tarnmaschine auf dem in der theoretischen Arbeit vom Mai vorgeschlagenen Vorgehen mittels „Metamaterialien“, hier konkret: Materialien mit negativem Brechungsindex, die im Mikrowellenbereich mit geschlitzten Kupferelementen realisierbar sind.

Bis zum Unsichtbarwerden auf Knopfdruck dürfte es allerdings noch eine Weile dauern: Noch gibt es keine Materialien mit kontinuierlich negativem Brechungsindex im optischen Bereich. Und auch beim Radar klappt es bislang nur zweidimensional mit der Tarnung: Aus einem anderen Winkel, mit einem zweiten Radar angepeilt, würde der Zylinder wieder sichtbar. (wro)

Siehe dazu auch in Telepolis: Der unsichtbare Zylinder. (fr)