Google Reader gibt "Freunden" ungewollt Interessen preis [Update]

Google muss derzeit Kritik für eine neue Funktion einstecken, über die "Freunde" in der Buddy-Liste eines Google-Talk-Nutzers dessen mit dem Google Reader überwachte RSS-Feeds einsehen können.

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Von
  • Thorsten Leemhuis

In Blogs und verschiedenen Internet-Publikationen muss Google derzeit einiges an Kritik für eine Mitte Dezember eingeführte Funktion im Google Reader einstecken. Über diese können im Google-Talk-Adressbuch eines Nutzers verzeichnete "Freunde" sehen, welche über den Reader gelesene Artikel und Post ein Nutzer als für andere von Interesse markiert hat ("Shared with Friends"). Von diesen können aber beispielsweise über Google-Talk gepflegte Firmenkontakte Rückschlüsse auf die Freizeitinteressen des Google-Reader-Nutzers ziehen, die im Firmenverkehr niemand etwas angehen sollten.

Diese Entwicklungen strapazieren das inoffizielle Firmenmotto "Don't be evil" zum wiederholten Male in diesem Jahr – bereits bei der Übergabe einer IP eines anonymen Bloggers an ein israelisches Gericht und der Fusion mit DoubleClick wurde zunehmend Kritik an Google laut. Das Unternehmen bemüht sich in seinem hauseigenen Blog nun um Schadensbegrenzung. So erklärt der Blog-Eintrag, wie man bestimmte Elemente als privat markiert, so dass sie nicht mit anderen Nutzern geteilt werden. Auch wird beschrieben, wie man Kontakten aus der Buddy-Liste, die mit der Einführung der neuen Funktion automatisch Einsicht in die Abonnements erlangten, nun den Zugriff verweigert. Warum Google in der Voreinstellung allerdings die zum Teilen markierten Posts mit allen Buddies teilt (Opt-Out), statt die Buddies einzeln für diese Funktion freizugeben (Opt-In), bleibt unklar. (thl)