WLAN-Kameras spüren in London Parksünder auf

Im Londoner Stadtbezirk City of Westminster wird ein neues Funkkamera-System installiert, das in der Lage sein soll, automatisiert nach Parksündern zu suchen. Dies sei die Killer-Applikation schlechthin, meinen die Stadtverantwortlichen.

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Von
  • Peter-Michael Ziegler

Die Verwaltung des Londoner Stadtbezirks City of Westminster hat damit begonnen, ein neues Funkkamera-System in den Straßen zu installieren, das in der Lage sein soll, automatisiert nach Parksündern zu suchen. Dazu werden Fotos parkender Fahrzeuge von CCTV(Closed-Circuit-Television)-Geräten per WLAN an einen Server der Überwachungszentrale des Westminster City Council geschickt, wo eine Bilderkennungs-Software die Fotos analysiert. Gesucht wird nach folgenden Parametern: Nummernschild, Parkausweis sowie eventuelle Park- oder Halteverbote in dem Bereich. Außerdem wird die Ankunftszeit festgehalten.

Steht nun ein Fahrzeug in einem Bereich mit Park- oder Halteverbot, oder ist keine Plakette an der Windschutzscheibe angebracht, die ein Parken an bestimmten Stellen erlauben würde, registriert das System einen Parkverstoß und generiert eine Nachricht an die Diensthabenden in der Überwachungszentrale. Diese sichten das Bildmaterial und entscheiden dann, ob ein Strafzettel ausgestellt wird oder nicht. Laut den Angaben auf der Website des City Council sind in Westminster derzeit 43 Straßenkameras installiert, 25 davon arbeiten bereits mit WLAN-Technik. Bis 2008 sollen insgesamt 250 WLAN-Kameras aktiv sein.

Die Stadtverwaltung nutzt für ihr CCTV-System das jüngst vom britischen Telekommunikationskonzern BT aufgezogene Hotspot-Netz in London. "Die Verfolgung von Parkverstößen ist dabei die Killer-Applikation", erklärt Vic Baylis, seines Zeichens Director of Customer Services beim Westminster City Council. Sollte ein Autofahrer sich über die Ausstellung eines Strafzettels beschweren, könne der tatsächliche Sachverhalt über die gespeicherten Bilder rekonstruiert werden. Die Kosten des Systems (einschließlich der Löhne für sechs Operator in der Zentrale) sollen sich bis spätestens 2010 amortisieren. (pmz)