New Jersey: Internet-Verbot für Sittlichkeitsverbrecher

Im US-Bundesstaat New Jersey dürfen mehrere tausend Sexualstraftäter künftig nicht mehr das Internet nutzen, es sei denn, sie müssen berufsbedingt ins Netz oder suchen online einen neuen Job.

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Von
  • Peter-Michael Ziegler

Im US-Bundesstaat New Jersey dürfen mehrere tausend Sexualstraftäter künftig nicht mehr das Internet nutzen, es sei denn, sie müssen berufsbedingt ins Netz oder suchen online einen neuen Job. Ein entsprechendes Gesetz hat jetzt der amtierende Gouverneur von New Jersey, Richard J. Codey, unterzeichnet. Der Ostküstenstaat ist nach Florida und Nevada damit der dritte US-Bundesstaat, der Sexualstraftätern den Zugang zum Internet verbietet. Betroffen sind alle Personen, die wegen Sexual-Delikten verurteilt wurden und zuvor per E-Mail oder über Social-Community-Plattformen Kontakt zu den Opfern aufgenommen hatten. Internet-Verbot haben zudem alle 4.200 Personen, die derzeit in New Jersey wegen Sexualstraftaten unter lebenslanger Beobachtung stehen. Rund 250 davon werden außerdem per GPS-Tracking rund um die Uhr überwacht.

"Wir leben in beängstigenden Zeiten", erklärte Codey bei der Unterzeichnung des Gesetzes, "Eltern müssen sich um die Sicherheit ihrer Kinder sorgen, auch wenn diese sich im geschützten Zuhause befinden." Mit der Initiative wolle man vor allem verhindern, dass Sexualstraftäter sich hinter falschen Online-Identitäten verstecken und in der Anonymität des Netzes erneut nach Opfern suchen. Bei einer Untersuchung habe sich herausgestellt, dass allein 268 in New Jersey registrierte Sexualstraftäter Accounts bei MySpace unterhalten würden. Überwacht werden soll das Internet-Verbot über Monitoring-Software auf den Rechnern der Betroffenen. Auch sollen unangekündigte Kontrollen durch die Polizei sowie Lügendetektor-Tests durchgeführt werden. Das Gesetz verleihe dem Staat eine "nahezu einmalige Autorität bei der Überwachung der Internet-Zugriffe von Sexualstraftätern" heißt es in einer offiziellen Erklärung. (pmz)