GMD-Mitarbeiter auf Konfrontationskurs
Die Mitarbeiter der GMD stemmen sich nach wie vor gegen eine Fusion mit der Fraunhofer-Gesellschaft.
Die Mitarbeiter der GMD stemmen sich nach wie vor gegen eine Fusion mit der Fraunhofer-Gesellschaft (FhG). Die Betriebsversammlungen der Standorte Birlinghoven und Berlin haben sich heute sich von dem Beschluss ihrer Aufsichtsratsvertreter distanziert. Diese hatten sich in ihrer Sitzung am 7. April fĂĽr die Fusion zum 1. Januar 2002 ausgesprochen, falls einige Vorbedingungen erfĂĽllt und externe Moderatoren fĂĽr den Fusionsprozess eingesetzt wĂĽrden. Dabei geht es vor allem darum, den Charakter und die Struktur der GMD-Institute zu erhalten, ein abgestimmtes Finanzierungsmodell zu entwickeln und die gemeinsame Verwaltung so zu organisieren, dass es in der GMD-Verwaltung nicht zu betriebsbedingten KĂĽndigungen komme. Damit hatte sich der Aufsichtsrat jedoch nicht an den Beschluss des Wissenschaftlich-Technischen Rates (WTR) gehalten, der Fusionsverhandlungen ohne Termindruck gefordert hatte.
In den Tagen nach der Aufsichtsratssitzung der GMD kam es zu einigem Wirbel um die dort gefassten Beschlüsse. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hatte unmittelbar danach eine Presseerklärung abgegeben, die nach Ansicht der GMD die Entscheidungen nur unvollständig und ohne Nennung der Vorbedingungen wiedergab. Als die GMD eine Presseerklärung ankündigte, um die Dinge ins – aus ihrer Sicht – rechte Licht zu rücken, erhielt sie vom BMBF die Anweisung, für eine Frist von 14 Tagen sämtliche Presseaktivitäten zu unterlassen. Auch die FhG sei zu Stillschweigen verdonnert worden, sagte Uwe Thomas vom BMBF, habe sich allerdings nicht daran gehalten und gestern eine Presseerklärung zu ihrer eigenen Senatssitzung herausgegeben. Danach hat der FhG-Senat in seiner Sitzung am vergangenen Dienstag im Wesentlichen ähnliche Beschlüsse wie der GMD-Aufsichtsrat gefasst. Allerdings deuten nach Informationen des GMD-Betriebsrates inoffizielle Informationen darauf hin, dass die FhG einige der Vorbedingungen, insbesondere im Hinblick auf die Finanzierung und die Verwaltungsstruktur, ablehnen werde. (atr)