Nächster C++-Standard soll 2017 kommen
Der ISO-Standard, der die Programmiersprache C++ definiert, ist gerade mal ein Jahr alt und noch lange nicht von allen Compiler-Herstellern komplett implementiert. Trotzdem arbeitet das zuständige Gremium bereits an der nächsten Version.
Auf der am heutigen Freitag zu Ende gehenden Entwicklerkonferenz Build 2012 hat Herb Sutter, einer der führenden Köpfe im ISO-Gremium zur Standardisierung von C++, einen Einblick in die Zukunft der Programmiersprache gewährt. Demnach soll der nächste große Versionssprung mit der Veröffentlichung der Version C++17 stattfinden – die Zahl deutet jeweils auf das Veröffentlichungsjahr hin. Derzeit ist C++11 aus dem letzten Jahr aktuell. Diesen Standard zu verabschieden hatte 13 Jahre gedauert: Die vorletzte Ausgabe stammte aus dem Jahr 1998.
Das zuständige ISO-Gremium hat sich nun auf die Fahne geschrieben, schneller auf sich ändernde Anforderungen bei der Software-Entwicklung reagieren zu wollen. So arbeiten Untergruppen bereits an der Definition künftiger Features der Sprache und ihrer Standardbibliothek, darunter an portablen Implementierungen von Dateisystem- und Netzwerkfunktionen oder von Methoden zur Verwendung transaktionalen Speichers. Zwischenergebnisse sollen in sogenannten Technical Specifications veröffentlicht werden. 2014 soll zudem ein kleinerer Standard-Update erscheinen, der hauptsächlich der Fehlerberichtigung dient und nur wenige neue Features definiert.
Um die Sprache C++ zu fördern und den Standardisierungsprozess transparenter zu machen, hat sich kürzlich die Standard C++ Foundation gegründet, eine gemeinnützige Stiftung, zu deren Gründungmitgliedern Branchengrößen wie Microsoft, Google, Intel oder ARM gehören. Die Webseite der Stiftung soll sich nach und nach zu einem zentralen Anlaufpunkt der C++-Gemeinde entwickeln und nicht nur Nachrichten des ISO-Komitees, sondern auch C++-Literatur, ein Wiki und FAQ-Seiten enthalten. (hos)