Universität Ilmenau richtet Professur für Computerspiele ein

Die Bedeutung von digitalen Spielen sei wissenschaftlich vernachlässigt, meint die Technische Universität Ilmenau. Und in der Öffentlichkeit würden Computerspiele oft vorschnell mit Gewaltspielen gleichgesetzt und sehr kritisch beurteilt.

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Von
  • Jürgen Kuri

Die Universität Ilmenau schafft die nach eigenen Angaben deutschlandweit erste Professur, die sich "explizit der Erforschung von Computer- und Videospielen in ihrer Gesamtheit" widme. Erforscht werden soll die Konzeption, Nutzung, Vermarktung und Wirkung von digitalen Spielen, teilte die Hochschule mit. "Dabei sollen sozial-, technik- und wirtschaftswissenschaftliche Kompetenzen interdisziplinär verzahnt werden, um der Komplexität digitaler Spiele Rechnung zu tragen." Das Institut für Medien- und Kommunikationswissenschaft schreibe die Professur unter der genauen Bezeichnung Universitätsprofessur (W3) Multimediale Anwendungssysteme – insbesondere digitale Spiele bis 15. März aus.

Die Bedeutung von digitalen Spielen sei wissenschaftlich vernachlässigt, hieß es. Zudem wachse der Bedarf an pädagogisch und ethisch anspruchsvollen Spielen. "In der Öffentlichkeit werden Computerspiele oft vorschnell mit Gewaltspielen gleichgesetzt und sehr kritisch beurteilt. Doch Gewaltspiele sind nur ein sehr kleiner Teilbereich des PC-Spielemarktes", meint die Uni zu der Ausschreibung. Daher habe sich das Institut entschlossen, digitale Spiele als Schwerpunkt in der Neuausschreibung des Lehrstuhls "Multimedia-Anwendungen" zu setzen. (jk)