Musikvideodienst Tape.tv plant Bezahlmodell

Mit einer Mischung aus werbefinanziertem Gratisangebot und kostenpflichtigen Zusatzdiensten will Tape.tv das Fernsehen reparieren.

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  • dpa

Der Musikvideodienst Tape.tv will im nächsten Jahr sein Geschäftsmodell auf eine neue Grundlage stellen. "Wir planen ein flexibles Bezahlmodell und wollen das im zweiten Quartal fertig haben", sagte Gründer und Geschäftsführer Conrad Fritzsch der Nachrichtenagentur dpa. Der Nutzer zahle dabei nicht für Inhalte, sondern für zusätzliche Dienste wie Videos in HD-Qualität oder mehr Personalisierungsmöglichkeiten.

Das kostenlose Angebot wird mit Werbung begleitet, die "nicht nerven soll". Unterbrechende Werbung habe auf einem Tablet-Computer keine Chance, sagte Fritzsch. Die bisherige Werbung mit dynamischen Flash-Animationen sei keine dauerhafte Lösung. Künftig werde Tape.tv ganz auf den neuen Web-Standard HTML5 setzen und damit auch alle Arten von mobilen Geräten unterstützen.

Mit einem bereits im Oktober überarbeiteten Konzept versteht sich Tape.tv jetzt als einen "echten Sender mit Vollprogramm". Es gehe beim Fernsehen darum, interessante Geschichten zu erzählen anstatt den Zuschauer mit oberflächlicher Unterhaltung zu berieseln. "Das Fernsehen ist zum Nebenher-Medium verwahrlost", kritisierte Fritzsch. "Das Internet wird das Fernsehen wieder reparieren."

Tape.tv verbindet die Auswertung von Nutzerdaten mit redaktioneller Programmgestaltung. So sollen jedem Nutzer für jede besondere Stimmung die passenden Musikvideos vorgespielt werden. "Wir sind der DJ und wir sehen die Tanzflache, wir können mit jedem in Dialog treten", sagte Tape.tv-Gründer Fritzsch. Neben Verträgen mit etablierten Platten-Labels nimmt das Angebot auch zahlreiche Künstler der Indie-Szene auf: "Für uns ist es spannend, neue Künstler zu entdecken." (ad)