China sperrt während des Parteitags den Zugang zu Google

Nachdem etwas Ruhe im Zensurstreit zwischen China und Google eingekehrt war, sperrte die Regierung die Dienste des Anbieters nun ganz.

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Lesezeit: 1 Min.
Von
  • Axel Kossel
  • mit Material der dpa

Mit den massiven Zensurmaßnahmen wegen des Parteitags der Kommunistischen Partei ist erstmals der Zugang zu Google-Diensten im chinesischen Internet weitgehend gesperrt worden. Auch Tunneldienste, die ungefilterten Zugang zu Informationen aus dem Ausland ermöglichen, werden attackiert und lahmgelegt.

Nie zuvor waren nach Expertenangaben so viele Menschen von der Blockade eines Webdienstes betroffen. Nach Angaben von Google brach der Verkehr am späteren Freitag ein. "Wir haben es überprüft, aber auf unserer Seite gab es keine Probleme", teilte das Unternehmen der Nachrichtenagentur dpa in Peking mit.

Außer der Suchmaschine waren auch die anderen Dienste wie Gmail und Maps betroffen. Erst im Laufe des Samstags öffnete sich der Zugang langsam wieder. Die beispiellosen Filter und Kontrollen haben die ohnehin langsame Geschwindigkeit des Internet in China noch weiter gebremst, was auch die Arbeit von Unternehmen schwer beeinträchtigt.

Soziale Netze wie Facebook und Twitter sowie YouTube sind in China bereits seit Jahren geblockt. Google hatte 2010 seine Server nach Hongkong verlagert, um seine Suchergebnisse nicht mehr selber zensieren zu müssen. Die automatische Umleitung von google.cn nach Hongkong hat Google im Sommer durch eine Landing Page ersetzt. (ad)