Telekom regt Sicherheits-Allianz der Unternehmen an

Die Deutsche Telekom wirbt verstärkt um ein gemeinsames Vorgehen der Wirtschaft im Kampf gegen Cybercrime. Der Chef von T-Systems regt dafür die Gründung eines neuen Unternehmens mit IT-Sicherheitstruppe an.

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Die Deutsche Telekom wirbt verstärkt um ein gemeinsames Vorgehen der Wirtschaft im Kampf gegen Gefahren aus dem Internet. Der Chef der Geschäftskundentochter T-Systems, Reinhard Clemens, macht sich jetzt für eine gemeinsame IT-Sicherheitstruppe mit der Gründung eines spezialisierten Unternehmens stark, wie die Financial Times Deutschland berichtet. "Ich glaube, dass wir innerhalb der Industrie ein Gremium finden müssen, in dem wir enger zusammenarbeiten", sagte Clemens dem Bericht zufolge. Dazu könne er sich die Ausgründung einer Einheit aus dem Telekom-Konzern vorstellen, an der sich andere Unternehmen beteiligen könnten. Clemens setzt sich bereits seit einiger Zeit für eine engere Kooperation der Firmen ein.

Die Meldepflicht, die Bundesinnenminister Friedrich bei IT-Angriffen auf Unternehmen plant, hält Clemens für unzureichend, "denn die hilft im Ernstfall nicht". Um die Reaktionszeit bei Attacken zu verbessern, schwebt dem T-Systems-Chef ein Zusammenschluss von Unternehmen vor, in dem Spezialisten ein Überwachungszentrum für die wichtigsten IT-Systeme aufbauen. Dies müsse alle Branchen umfassen und nicht nur die als kritische Infrastrukturen bezeichneten Systeme von Telekom-, Energie- und Finanzkonzernen. "Vielleicht wäre es möglich, eine Noteingreiftruppe zu haben, die aktiv werden kann", sagte Clemens der FTD.

Ebenfalls regte er laut FTD-Bericht die Schaffung von Gütesiegeln für IT-Sicherheit an. Ein solcher „Mindeststandard-Katalog“ könne auch die gesamte Branche in Deutschland stärken. Das Sicherheits-Problem dürfte eines der zentralen Themen beim IT-Gipfel von Bundesregierung und Branche am Dienstag in Essen werden.(Mit Material von dpa) / (axk)