IBM entwickelt virtuellen Dolmetscher für Hörgeschädigte

Die Forschungsabteilung von IBM hat eine Software vorgestellt, womit den Hörgeschädigten der gesprochene Text durch einen gestikulierenden Avatar auf dem Bildschirm präsentiert wird. Zurzeit wird die britische Gebärdensprache unterstützt.

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Von
  • Julian Doß

Ein Team der Forschungsabteilung Hursley von IBM Research in England hat eine Software zur Übersetzung von gesprochener Sprache in die Gebärdensprache entwickelt. Durch ein Mikrofon wird der Text in den Computer eingespeist und anschließend mittels einer virtuellen Figur auf dem Bildschirm für Hörgeschädigte in der Gebärdensprache sichtbar gemacht. Das Programm trägt den Namen "Say It Sign It" (SiSi) und wurde zusammen mit der University East Anglia und dem Royal National Institute for Deaf People (RNID) entwickelt.

Bisher unterstützt der Prototyp nur die britische Gebärdensprache British Sign Language (BSL), die selbst für US-amerikanischen Hörgeschädigte unverständlich ist. Ein Spracherkennungsprogramm nimmt die gesprochenen Wörter auf und wandelt sie in Text um. Danach kommt das von der University East Anglia entwickelte animierte Avatar-Programm zum Zuge: Es liest den Text ein und stellt diesen in der Gebärdensprache dar. Die Datenbank aller Zeichen der Sprache stellte dazu das RNID bereit.

"Die Technik kann das Leben für die Gemeinschaft der Hörgeschädigten einfacher machen, indem automatische Übersetzungen in Gebärdensprache für TV-Sendungen ermöglicht und Radionachrichten sowie Talkshows über das Internet einem neuen Publikum zugänglich gemacht werden. Zudem kann automatisierte Voicemail-Übersetzung dieser Gemeinschaft eine bessere Nutzung von Mobilfunk möglich machen", erläutert der leitende Entwickler Andy Stanford-Clark von IBM Research Hursley. Eine Präsentation der SiSi-Technik wird bei YouTube angeboten. (jdo)