Wikimedia-Spendenkampagne läuft

Wie die Jahre zuvor werden die Nutzer aufgerufen, der gemeinnützigen Organisation Geld für den Betrieb der Wikipedia, der Schwesterprojekte und ihre weiteren Tätigkeiten zu spenden.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 41 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Torsten Kleinz

Wikimedia hat am Dienstag die alljährliche Spendenkampagne gestartet. Deutsche Leser der Online-Enzyklopädie Wikipedia werden per Banner-Werbung gebeten, der gemeinnützigen Organisation Geld für den Betrieb der Wikipedia, der Schwesterprojekte und ihre weiteren Tätigkeiten zu spenden.

Im vergangenen Jahr hatte die Wikimedia Foundation zusammen mit den Partnervereinen in zahlreichen Ländern insgesamt 28 Millionen US-Dollar eingenommen. In diesem Jahr sollen die Einnahmen noch einmal erheblich gesteigert werden. Wikimedia Deutschland sieht im Entwurf des Jahresplans 2013 insgesamt 7,7 Millionen Euro Einnahmen vor – darin enthalten sind aber Großspenden, die zum Beispiel für das Projekt WikiData eingeworben werden.

Durch effektivere Spendenbotschaften will Wikimedia Deutschland die Einnahmen um 41 Prozent steigern. In der ersten Phase sind die Banner diskreter gestaltet als in vergangenen Jahren: Statt direkt von dem omnipäsenten Wikimedia-Gründer Jimmy Wales begrüßt zu werden, sehen die Leser zunächst nur eine Textbotschaft, die sie aufklappen können, um direkt zum Spendenformular zu gelangen. In ausgiebigen Tests hatte sich das Verfahren als besonders ertragreich erwiesen.

Anders als in den Vorjahren beginnt das Spendensammeln nicht überall gleichzeitig. Vorerst werden die Banner nur in Deutschland, der Schweiz und Frankreich geschaltet. Die Wikimedia Foundation, die inzwischen die meisten Spendenkampagnen zentral organisiert, will erst später mit ihrer internationalen Kampagne beginnen.

Derzeit verändert sich die Foundation wieder stark. So hat in diesem Jahr das Funds Dissemination Committee zu arbeiten angefangen. Es soll darüber mitentscheiden, wie Wikimedia-Gelder international verteilt werden. Anfang Oktober hat Sue Gardner, Geschäftsführerin der Wikimedia Foundation, ein Konzept dafür vorgestellt, die Aufgaben der Stiftung zu reduzieren. "Unsere Kernaufgabe ist nicht, das Internet frei und offen zu halten. Wir sind auch keine gemeinnützige Organisatuion, die jede Art von Bildung unterstützt", schreibt Gardner. Die Stiftung solle sich mehr darauf konzentrieren, die Wikipedia und ihre Schwesterprojekte am Laufen zu halten und zu verbessern. Gleichzeitig versicherte Gardner, Initiativen, die sich darum kümmern, Wikipedia in Entwicklungsländern zu verbreiten, seien nicht betroffen. Damit meint sie Projekte wie Wikipedia Zero. (anw)