Gentoo-Entwickler starten Udev-Ableger

Der Udev-Fork Eudev soll ein separates Einbinden von /usr/ unterstützen, was mit Udev nicht gelingt; Udev-Erfinder Greg Kroah-Hartman kritisiert den Ansatz.

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Von
  • Thorsten Leemhuis

Die Gentoo-Entwickler arbeiten an einen Udev-Ableger, der auf dem Code einer aktuellen Variante des in Systemd enthaltenen Udev basiert; dieser anfangs Udev-Ng bezeichnete und seit kurzem Eudev genannte Udev-Fork soll einen Systemstart ermöglicht, selbst wenn das Verzeichnis /usr/ noch nicht eingehängt sein sollte. Systemd warnt in so einem Fall, weil laut den Entwicklern viele Hintergrunddienste solch eine Konfiguration nicht sauber unterstützen. Als Motivation für den Fork verweisen die Eudev-Entwickler zudem auf eine E-Mail, in der Linux-Erfinder Linus Torvalds die Udev-Entwickler aufgrund eines Problems beim Laden von Firmware kritisiert.

Kay Sievers, der den Device-Manager Udev die vergangenen Jahre vorangetrieben hat und auch einer der Hauptentwickler von Systemd ist, kritisiert in einem Google+-Beitrag, die Eudev-Entwickler hätten als eine der ersten Änderungen eine Abhängigkeit zu kmod entfernt, das Udev unter anderem zum Laden von Modulen nutzt. Dadurch müsse Eudev beim Booten nun 100 bis 150 Mal ein externes Programm starten; die Eudev-Entwickler haben aber durchscheinen lassen, diese Funktion als Option wieder einbauen zu wollen. Greg Kroah-Hartman, der Udev mit aus der Taufe gehoben hat und zu den wichtigsten Enwicklern des Linux-Kernels zählt, zeigt sich in einem Google+-Post amüsiert über den Fork; in Kommentaren zu seinem Post und Beiträgen auf der Gentoo-Mailingliste gibt er sich zudem eher kritisch. In einem Kommentar zu Sievers Posts erläutert er zudem, der traurigste Teil der ganzen Episode sei, dass die Eudev-Entwickler nun Unterstützung zum separaten Einbinden von /usr/ integrieren, dadurch aber nicht die Fehler beheben, die der Anlass sind, warum die Udev-Entwickler Unterstützung für solch eine Konfiguration aussparen. (thl)