Computer und Internet beleben den NRW-Wahlkampf
Das Thema Informationstechnologie schlägt auch im Landtagswahlkampf von Nordrhein-Westfalen hohe Wellen.
Nachdem die Parteien in Berlin die Informationstechnologie entdeckt haben, schlägt das Thema auch im Landtagswahlkampf von Nordrhein-Westfalen hohe Wellen. Offensichtlich wollen sich die Landesvertretungen der Parteien für die Wahl am 14. Mai nicht die Blöße geben, kein Wort zur EDV und den Zukunftschancen durch das Internet zu verlieren.
So möchte nun Jürgen Rüttgers, Spitzenkandidat der NRW-CDU, nicht nur "Mehr Ausbildung statt mehr Einwanderung", wie er in seiner Postkartenaktion gegen die Green Card der Bundesregierung fordert. Er will außerdem Nordrhein-Westfalen zum Internet-Standort Nr. 1 in Deutschland machen. Rüttgers stellte dafür ein Sofortprogramm vor, das Internet-Experten für ihn erstellt haben. Zu ihnen gehörten etwa Bernd Hardes, Gründer und Chef des deutschen Venture-Capital-Unternehmens und Startup-Beraters econa, oder Thomas Heilmann von der Werbeagentur Scholz&Friends. Auch die Internet-Firmen Justbooks und ImmobilienScout24 waren nach Angaben der CDU NRW an dem Konzept beteiligt.
Danach sollen in Nordrhein-Westfalen zwei Zentren für die Internet-Branche geschaffen werden. Von dieser Keimzelle aus sollen sich dann weitere Unternehmen entwickeln. Das Konzept siehtaußerdem vor, die Fernuniversität Hagen zur ersten europäischen Internet- Universität umzuwandeln. Auch die Gründung einer Internet-Fachhochschule sei notwendig. Nordrhein-Westfalen müsse beim Thema Internet dringend handeln, um nicht von Berlin und München dauerhaft abgehängt zu werden, erklärte Rüttgers bei der Vorstellung des Plans.
Die Grünen wollen ebenfalls nicht untätig bleiben und möchten jedem Schüler in Nordrhein-Westfalen ab der siebten Klasse einen Laptop zur Verfügung stellen. Die Kosten dafür sollen sich Eltern, Land und Industrie teilen, schlägt die Partei vor. Auf die Eltern kämen in diesem Fall monatliche Kosten von 30 Mark zu, erklärte die Geschäftsführerin des grünen Landesverbands, Ruth Seidel. Pro Jahr kommen nach Angaben der Grünen in Nordrhein-Westfalen etwa 230.000 Schüler in die siebte Klasse. Um jeden von ihnen mit einem Laptop auszustatten, müssten jedes Jahr rund 575 Millionen Mark aufgebracht werden. Das Land solle davon 150 Millionen Mark übernehmen. Die Industrie könne ihren Beitrag mit Preissenkungen für die Computer leisten. (jk)