HP schreibt rote Zahlen

In den vorigen drei Monaten ging der Umsatz im Vorjahresvergleich laut Mitteilung um 7 Prozent auf 30 Milliarden US-Dollar zurück. Vor allem wegen Abschreibungen verbucht der Konzern einen Nettoverlust von 6,9 Milliarden US-Dollar.

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Für Hewlett-Packard (HP) lief es wie vom IT-Konzern angekündigt im vergangenen Quartal und Geschäftsjahr nicht gut. In den vorigen drei Monaten ging der Umsatz im Vorjahresvergleich laut Mitteilung um 7 Prozent auf 30 Milliarden US-Dollar zurück. Dem Gewinn von 239 Millionen US-Dollar steht nun ein Nettoverlust von 6,9 Milliarden US-Dollar gegenüber. Vorbörslich sackte der Aktienkurs des Unternehmens um mehr als 10 Prozent ab, zumal HP mit seinem Ausblick von bis zu 0,71 Cent Gewinn je Aktie für das laufende Quartal unter den Erwartungen der Wall Street blieb.

Der Verlust ist hauptsächlich auf Abschreibungen im Zusammenhang mit dem zugekauften Unternehmen Autonomy zurückzuführen. Wegen erst jetzt entdeckter "ernsthafter Unregelmäßigkeiten" und "massiver Ungenauigkeiten" in der Bilanzierung des Software-Unternehmens schreibt HP 8,8 Milliarden US-Dollar in den Wind. Ohne diese Sonderposten hätte HP einen Gewinn von 2,3 Milliarden US-Dollar gegenüber 2,4 Milliarden vor einem Jahr. Probleme bereiten vor allem die Sparten "Personal Systems" und "Enterprise Servers, Storage and Networking" sowie die Spaqrte "Services Revenue".

Im gesamten Geschäftsjahr ging der Umsatz um 5 Prozent auf 120,4 Milliarden US-Dollar zurück. Der operative Gewinn ließ um 23 Prozent auf 8 Milliarden US-Dollar nach. Unterm Strich schreibt HP 12,7 Milliarden US-Dollar in roten Zahlen. Das vorvorige Geschäftsjahr hatte der Konzern noch mit einem Nettogewinn von 7,1 Milliarden US-Dollar abgeschlossen.

HP hatte die Übernahme von Autonomy im August 2011 angekündigt. Der damalige Chef Leo Apotheker wollte die Ausrichtung des traditionsreichen Hardwareherstellers auf Software trimmen und die PC-Sparte abstoßen. Er stieß damit aber bei Aktionären und im eigenen Haus auf wenig Gegenliebe. Nur wenige Wochen später wurde Apotheker gefeuert, die ehemalige Ebay-Chefin Meg Whitman übernahm im September 2011 das Ruder – und die Probleme. Bereits im Vorquartal musste sie unter anderem wegen schwacher PC-Verkäufe einen Verlust von 8,9 Milliarden Dollar verkünden.

Whitman hatte im Oktober die Erwartungen für die nächsten Jahre gedämpft. Sie geht davon aus, dass ihr Unternehmen erst zum Jahr 2016 wieder so schnell wie die US-Wirtschaft wachsen werde. Der Umbau dauere länger als geplant, hatte Whitman eingeräumt. Das Umfeld bleibe weiterhin sehr schwierig. Für das nun laufende Geschäftsjahr 2013 stellte sie nun wie schon im Oktober einen Gewinn pro Aktie von 2,10 bis 2,30 Dollar in Aussicht. (mit Material der dpa) / (anw)