Kickstarter wegen Patentverletzung verklagt

Die Crowd-Funding-Webseite Kickstarter wird wegen Patentverletzung in einem 3D-Drucker-Projekt, das über die Plattform finanziert wurde, von einem Hersteller verklagt.

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Von
  • Olaf Göllner

Die Crowdfunding-Website Kickstarter wird wegen der Finanzierung eines 3D-Drucker-Projekts verklagt. Für das Projekt gaben mehr als 2000 Anwender fast 3 Millionen US-Dollar, um damit dem Start-Up Formlabs den Bau ihres 3D-Druckers zu ermöglichen. Laut der BBC sieht die Firma 3D Systems in diesem Drucker eine Patentverletzung und reichte Klage ein. Das betreffende Patent wurde 3D Systems im Jahre 1997 erteilt.

Obwohl Patentklagen in der US-Technologie-Branche nicht gerade selten sind, ist dies der erste Fall, in dem Kickstarter direkt in eine Klage involviert ist. Grund dafür sei, dass Kickstarter dieses Produkt auf seiner Webseite vermarktet habe. Analysten von J.P. Morgan werteten im Vorfeld 3D Systems an der Börse massiv ab, da sie einen dramatischen Umsatzverlust durch die deutlich günstigere Konkurrenz erwarten. Dadurch entstand nach Ansicht von 3D Systems ein beträchtlicher wirtschaftlicher Schaden, für den Kickstarter mit verantwortlich sei.

Formlabs 3D-Drucker: "Form 1"

Formlab-Gründungsmitglied Maxim Lobovsky betonte in einem Interview mit TechCrunch, dass der geringe Preis für den Drucker durch den Einsatz günstiger Komponenten wie 405-nm-Blu-Ray-Laserdioden ermöglicht wird. Ebenso seien wichtige Patente abgelaufen, weshalb keine teuren Lizenzkosten beim Bau anfielen. Die Firma wurde erst 2011 von Studenten des MIT Media Labs gegründet. Der "Form 1" genannte Drucker ist für 3.299 US-Dollar vorbestellbar. (ogo)