Arabische Eigner erwägen Globalfoundries-Börsengang

Die Zeitung The National aus den Vereinigten Arabischen Emiraten meldet, dass der Chip-Auftragsfertiger etwa 2015 Aktien ausgeben könnte. Schon wird über einen Rückzug der heutigen Besitzer spekuliert.

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Der aus der Fertigungssparte von AMD und der singapurischen Chartered Semiconductor hervorgegangene Halbleiterbauelemente-Auftragsfertiger Globalfoundries könnte 2015 an die Börse gehen. Diese Option erwägt jedenfalls der Eigner von Globalfoundries, die Firma ATIC, die dem Mubadala-Fonds aus den Vereinigten Arabischen Emiraten gehört. Mubadala hält auch rund 15 Prozent der AMD-Aktien und stellt zwei Mitglieder des Board of Directors von AMD.

Über die Zukunftspläne für Globalfoundries berichtet die Zeitung The National aus Abu Dhabi unter Berufung auf Ibrahim Ajami, den CEO der Advanced Technology Investment Company (ATIC). Der plant, dass Globalfoundries etwa 2015 erstmals profitabel werden könnte. Frühestens dann sei ein Börsengang sinnvoll, den man durchaus erwäge.

Ajami bestätigte auch Schätzungen von IC Insights, wonach Globalfoundries im laufenden Jahr mit rund 4,5 Milliarden US-Dollar Umsatz der zweitgrößte Chip-Auftragsfertiger nach TSMC sein wird. Globalfoundries investiert weiterhin Milliardensummen in den Ausbau seiner Fabs, etwa in den Neubau im US-Bundesstaat New York. Globalfoundries setzt darauf, dass in Zukunft immer weniger Chiphersteller die enormen Investitionen in eigene Fertigungsanlagen aufbringen können und daher die Produktion kommender Chip-Generationen mit kleineren Strukturen auslagern werden.

Schon vor einem Jahr jedoch meldete The National, das 2010 angekündigte Projekt eines "Advanced Technology Cluster" auf einem großen Gelände nahe dem Flughafen von Abu Dhabi werde verzögert. Dort liegt auch das Masdar Institute of Science & Technology, mit dem Globalfoundries kooperiert. Die Verzögerung deutet darauf hin, dass ATIC die Chancen für eine Halbleiterfertigung im eigenen Land skeptischer einschätzt als zuvor. Nun kommt hinzu, dass der ATIC-Chef öffentlich über die Möglichkeit spricht, den eigenen Anteil an Globalfoundries durch einen Börsengang zu reduzieren. Diese beiden Faktoren verleiten Peter Clarke von der EETimes zu der Spekulation, ATIC könne die Finanzierung von Globalfoundries nach 2015 deutlich reduzieren. (ciw)