Das Buhlen um die Games Convention darf weitergehen

Der Verband der Computer- und Videospielehersteller will sich erst im Frühjahr endgültig auf den künftigen Standort der Games Convention festlegen.

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Von
  • Jürgen Kuri

Bleibt die Games Convention in Leipzig? Oder zieht sie um, nach Frankfurt, nach München oder nach Berlin? Die Auseinandersetzung zwischen Befürwortern und Gegnern des Standorts Leipzig für die mittlerweile größte Video- und Computerspielmesse Europas ist so alt wie die Games Convention selbst – mehr oder weniger laut buhlen andere deutsche Messegesellschaften um die GC; immer wieder genannt werden Frankfurt, Köln, Berlin, München, Hamburg, Nürnberg und Düsseldorf. Und das Buhlen darf vorerst weitergehen: Der Branchenverband BIU (Bundesverband Interaktive Unterhaltungssoftware) will erst im kommenden Frühjahr entscheiden, ob am Games-Convention-Veranstaltungsort Leipzig festgehalten wird: "Eine Entscheidung über den Standort wird wohl erst auf der Mitglieder-Versammlung im kommenden Frühjahr fallen", erklärte BIU-Geschäftsführer Olaf Wolters gegenüber der Zeitung Euro am Sonntag.

Der Kooperationsvertrag der Messe Leipzig mit dem BIU läuft nur noch bis 2008. Die Messegesellschaft betont aber, dass die Games Convention ein Produkt der Leipziger Messe ist: "Uns gehören die Namensrechte", erklärte Wolfgang Marzin, Chef der Leipziger Messe, noch vor der diesjährigen Games Convention im August; einen Verkauf der Namensrechte schloss er aus. Sollten allerdings die großen Namen der Spielebranche, die Mitglied im BIU sind, nicht mehr nach Leipzig kommen, würde dies das Ende der Games Convention bedeuten.

Zuletzt hatte sich laut Euro am Sonntag die Kritik an Leipzig gehäuft. Branchenvertreter hätten die mangelhafte internationale Fluganbindung Leipzigs sowie die begrenzten Hotelkapazitäten moniert, auch sei das Einzugsgebiet der Messe zu klein, sodass eine deutliche Ausweitung der Besucherzahlen kaum zu erreichen sei. Gegenüber der Zeitung verwiesen aber Aussteller wie Microsoft oder Sony auch auf die Kostenvorteile Leipzigs sowie das Engagement der Messegesellschaft. Beobachter hatten auch angesichts der Zufriedenheit, die vom BIU immer wieder über den Standort Leipzig öffentlich geäußert wurde, erwartet, dass sich der Verband bereits auf seiner Mitglieder-Sitzung am vergangenen Dienstag in München auf den künftigen Standort festlegen könnte. Dazu habe es "jedoch schon aus verhandlungstaktischen Gründen keine Notwendigkeit gegeben", schreibt die Zeitung unter Berufung auf Branchenkreise. (jk)