OCZ: Vector-SSD mit eigenem Controller schneller und zuverlässiger
Mit einer neuen 2,5-Zoll-SSD (7 mm Höhe), in der der erste selbstgefertigte Controller-Chip stecken soll, will der finanziell angeschlagene SSD-Anbieter OCZ wieder in die Erfolgsspur zurückkehren.
(Bild:Â OCZ)
Mit einer neuen 2,5-Zoll-SSD (7 mm Höhe), in der angblich der erste selbstgefertigte Controller-Chip steckt, will der finanziell angeschlagene SSD-Anbieter OCZ wieder in die Erfolgsspur zurückkehren. Am heutigen Abend stellen die Kalifornier die Vector-SSD mit dem Indilinx-Controller Barefoot3 (IDX500M00-BC) vor.
Entwickelt wurde der Chip gemeinsam von den Entwicklungsteams von Indilinx und PLX Technology, die OCZ vergangenen Jahres übernommen hatte. Zwar steckte auch in den Vorgängermodellen Agility und Vertex 4 bereits ein "Indilinx-Controller", dabei handelte es sich aber noch um einen Marvell-Chip, den OCZ mit eigener Firmware versah.
In der Vector-SSD bezieht OCZ nach eigenen Angaben nur noch die NAND-Flash-Speicherchips von Fremdherstellern. Das soll die Produktqualität verbessern, was auch dringend nötig scheint: Laut einer Statistik des französischen Online-Magazin hardware.fr, das kürzlich wieder Retourraten von PC-Hardware veröffentlicht hat, haben OCZ-SSDs sehr hohe Rücklaufraten: Im Schnitt gingen 5 Prozent zurück, zehnmal so viele wie bei Intel oder Samsung. Billige Einstiegsmodelle von OCZ wie die Petrol hatten der Statistik zufolge sogar Rücklaufquoten von bis zu 40 Prozent.
Die mit MLC-NAND-Chips aus dem 25-nm-Fertigungsprozess vom Intel-/Micron-Joint-Venture IM Flash bestückte Vector-SSD soll aber nicht nur zuverlässig, sondern auch schneller als alle anderen im Handel erhältlichen SATA-6G-SSDs arbeiten. Bei den Spitzenmodellen mit 256 und 512 GByte spezifiert OCZ die Übertragungsgeschwindigkeit bei sequenziellen Zugriffen auf 550 MByte/s (Lesen) und 530 MByte/s (Schreiben). Beim verteilten Zugriff auf 4K-Blöcke beträgt die höchstmögliche Anzahl der Ein- und Ausgabeoperationen pro Sekunde (I/Os pro Sekunde, IOPS) 100.000 IOPS beim Lesen und 95.000 IOPS beim Schreiben. Das 128-GByte-Exemplar der Serie ist etwas langsamer.
Dank effizienter Garbage Collection liefern die Vector-SSDs angeblich auch bei länger anhaltenden Zugriffen ein besseres Tempo als die Konkurrenzmodelle. Die elektrische Leistungsaufnahme beziffert OCZ auf moderate 0,9 Watt in Ruhe und 2,25 Watt bei Zugriffen.
OCZ verspricht sorgfältigere Validierungen von etwaigen Firmware-Updates und beziffert erstmals eine konkrete Anzahl von Terabytes Written (TBW), also der maximalen Datenmenge, die eine SSD im Rahmen ihrer Lebensdauer verkraftet. Wie andere Anbieter spezifiziert OCZ bis zu 20 GByte Host Writes pro Tag. Das entspräche einer Datenmenge von 36,5 TByte innerhalb des Garantiezeitraums von fünf Jahren.
Die Vector-SSD soll noch vor Weihnachten in den Handel kommen. Als empfohlene Verkaufspreise nennt OCZ 150 US-Dollar (128 GByte), 270 US-Dollar (256 GByte) und 560 US-Dollar (512 GByte). Damit läge der Preis leicht unterhalb anderer aktueller Spitzenmodelle wie der SSD 840 Pro von Samsung. (boi)