Neuerungen bei Windows 8 auf OEM-PCs

Wer einen PC mit vorinstalliertem Windows 8 kauft, sucht nicht nur den Aufkleber mit dem Product Key vergeblich, sondern muss sich auch auf andere Änderungen gefasst machen. Doch nicht alle sind zum Nachteil des Kunden.

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Von
  • Axel Vahldiek

Wer einen PC mit vorinstalliertem Windows 8 kauft, sucht nicht nur den Aufkleber mit dem Product Key vergeblich, sondern muss sich auch auf andere Änderungen gefasst machen. Doch nicht alle sind zum Nachteil des Kunden.

Das Fehlen des Aufklebers ist das augenfälligste Merkmal von OEM-PCs mit Windows 8. Stattdessen steckt nun ein individueller Key direkt in der Hardware – und das mit dem "individuell" ist ernst gemeint: Auf zwei identischen Lenovo G780 fanden wir zwei unterschiedliche Keys. Sie sind noch nicht aktiviert. Das wird aber vollautomatisch erledigt, sobald eine Verbindung ins Internet besteht.

Bei Windows 7 steckte in allen PCs der gleichen Baureihe stattdessen immer der gleiche, bereits aktivierte Key des Herstellers. Der eigentlich zur Lizenz gehörige individuelle Key war lediglich auf dem Aufkleber auf dem Gehäuse zu finden.

Das der Key bei Windows 8 in der Hardware steckt, spart bei einer Neuinstallation Zeit: Das Setup-Programm findet den vorhandenen Key und installiert anschließend direkt die passende Windows-Version (sofern sie in der Install.wim enthalten ist), ohne nach einem Key zu fragen. Das klappte beim Test sogar nach dem Austausch der Festplatte gegen die eines anderen Herstellers. Die Online-Aktivierung klappte anschließend wieder vollautomatisch.

Wer sein Betriebssystem vom OEM-PC auf einen anderen übertragen will, braucht dafür das dazugehörige Installationsmedium und zusätzlich eben den Key. Da er in der Hardware steckt, muss man ihn auslesen, solange die Hardware noch funktioniert. Bordmittel dafür sind uns bislang nicht bekannt, und viele der bislang üblicherweise dafür verwendeten Werkzeuge wie der Magical Jelly Bean Keyfinder scheitern. Sie zeigen etwas, was wie ein Key aussieht, aber keiner ist. Den richtigen anzuzeigen gelingt derzeit offenbar nur Progrämmchen wie pkeyui.exe, bei dessen Download aber so mancher Virenscanner anspringt, weil er dessen Auslese-Fähigkeit für gefährlich hält.

Das Übertragen klappte beim Test sowohl von einem Lenovo-Notebook G780 aus als auch von einem HP Spectre One. Auch das Aktivieren klappte reibungslos, und zwar normalerweise sogar online. Lediglich als der Key während unserer diversen Tests kurz zuvor schon mal aktiviert worden war, war beim nächsten Anlauf der Umweg über die telefonische Aktivierung erforderlich.

Obacht: Auch wenn das Installieren von Windows mit so einem OEM-Key auf einem anderen PC möglich ist, bleibt es selbstverständlich dabei, dass damit keineswegs die mehrfache Nutzung erlaubt wäre. (axv)