Euromold: 3D-Drucker für den Hausgebrauch

Die Hersteller von 3D-Druckern haben die Schreibtische im Visier: Auf der Messe Euromold in Frankfurt zeigen sie Geräte, die die Lücke zwischen engagierten Eigenbauten und unbezahlbaren Industriemaschinen schließen sollen.

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Von
  • Philip Steffan

Bevor man Halle 11 der Frankfurter Messe betreten kann, bleibt man an der bunten und lauten 3D-Drucker-Bar des Herstellers 3D Systems hängen, der hier seinen Consumer-Drucker "Cube" (1500 Euro) vorstellt. Die Message: 3D-Druck ist angesagt, einfach und gehört auf jeden Schreibtisch. Der WLAN-fähige 3D-Drucker hat zwar nur einen Bauraum von rund 14 × 14 × 14 cm, dafür ein formschönes Gehäuse, in dem die Technik komplett verschwindet. Bei der Materialwahl ist man auf den Hersteller angewiesen: Das Plastikfilament zum Drucken kommt nicht von einer offenen Rolle, sondern aus geschlossenen Kassetten.

Euromold 2012 (18 Bilder)

3D Systems Cube

3D Systems bespielte den Eingangsbereich von Halle 11 mit einer Kaffee-Bar, Musik und zahlreichen ständig aktiven Cube-3D-Druckern. Ein starker Kontrast zu den ansonsten eher nüchtern gestalteten Messeständen.

In der Halle ist der neue Drucker von Makerbot, Replicator 2, ist zu sehen. Der deutsche Distributor Hafner's Büro zeigt drei Geräte im schwarzen Stahlgehäuse, die den Einsteiger-Druckern der großen Hersteller Konkurrenz machen sollen. Makerbot hatte mit seinen früheren 3D-Druckern in Sperrholzkonstruktion vor allem in den USA den DIY-Sektor vorangetrieben. Bei Hafner's Büro kostet ein Replicator 2 rund 2250 Euro.

German RepRap, kürzlich von der "Foundation" zur GmbH umfirmiert, hat die Eigenentwicklung PRotos X400 mitgebracht. Der Drucker druckt Modelle bis zu 40 × 40 × 35 cm und hat damit den wahrscheinlich größten Bauraum unter den RepRap-Ablegern. Der rund 1900 Euro teure X400 ist bisher nur als Bausatz erhältlich, im kommenden Jahr will der Hersteller aber auch fertig montierte Drucker verkaufen.

Der Fabbster der deutschen Firma Sintermask kommt ebenfalls als Bausatz, soll sich aber laut Hersteller sehr einfach zusammenbauen lassen. Der grün-orange 3D-Drucker bezieht sein Druckmaterial nicht von der Rolle, sondern aus einem Magazin. Die etwa 25 cm langen Sticks haben zwei gezahnte Kanten, die genau zum Vortrieb im Druckkopf passen. Angesteuert wird der Fabbster (ca. 1500 Euro) mit der Software "netfabb", die im selben Haus entwickelt wird.

Verschiedene Distributoren zeigten den "UP! mini" der chinesischen Firma Delta Micro. Im Gegensatz zum Vorgänger "UP!", der im c't-Prüfstand einen guten Eindruck hinterlassen hat, verfügt der Mini über ein geschlossenes Gehäuse, das ein wenig an einen Kaffeevollautomaten erinnert.

Alle Consumer-3D-Drucker und weitere Entdeckungen auf der Euromold 2012 finden Sie in unserer Bilderstrecke. (phs)