Sorge wegen Erdbebenfolgen in Taiwan

Nach dem schweren Erdbeben in Taiwan herrscht noch immer Unklarheit ĂĽber Zahl der Opfer und die wirtschaftlichen Folgen der Katastrophe.

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Von
  • Frank Möcke

Nachdem Taiwan in der vergangenen Nacht von einem Erdbeben erschüttert worden ist, herrscht noch immer Unklarheit über die Zahl der Opfer und die wirtschaftlichen Folgen der Katastrophe. Die spärlichen Meldungen aus der Hauptstadt Taipeh sprechen zur Stunde von mehr als 1400 getöteten Menschen. Regierungsamtlich wird mit einem weiteren Anstieg der Zahl der Opfer gerechnet: über 1000 Personen seien noch verschüttet.

Weil sowohl das Telefonfest- als auch das Mobilnetz weitgehend zusammengebrochen sind, darüber hinaus auch die Medien nur eingeschränkt berichten können, ist eine umfassende Bestandsaufnahme der Folgen des Bebens noch nicht möglich.

Die Sorge gilt auch den Kollegen der Auslandsvertretung des Heise-Verlages in Taipeh. Einen Mitarbeiter konnten wir kurz erreichen. Seinem Bericht zufolge herrscht in der Hauptstadt des Inselstaates Chaos -- wenngleich dort das Beben nur mit verminderter Stärke gewütet hat. Vornehmlich die zerstörten Versorgungsleitungen verursachen schwere Probleme.

Die wirtschaftlichen Folgen im Bereich der Halbleiterherstellung sind schwer abzuschätzen. Zwar befinden sich die Produktionsstätten in der nur peripher von dem Beben betroffenen Provinz Hsinchu, und die modernen Fabriken sind mit Vorbedacht erdbebensicher konzipiert worden, doch könnten viele Zulieferfirmen in Mitteltaiwan von Zerstörungen betroffen sein. Die beiden bedeutenden Chiphersteller "Taiwan Semiconductor Manufacturing" und "United Microelectronics Corporation" wiegelten der Nachrichtenagentur Reuters gegenüber ab: Außer dem Zusammenbruch der Stromversorgung seien keine weiteren Schäden zu beklagen. Marktbeobachter gehen aber davon aus, dass es als Folge der Naturkatastrophe zu Produktionsausfällen und damit zu einem weiteren Ansteigen der Chippreise kommen wird.

In Taiwan ansässige Firmen bedienen etwa 12 Prozent des weltweiten DRAM-Marktes. Die Verunsicherung des Marktes trieb schon einmal die Kurse europäischer Konkurrenten in die Höhe. Siemens legte bereits 2,6 Prozent zu. (fm)