Dell verkauft Linux-Ultrabook für Entwickler

Dell bietet in den USA und Kanada nun ein "Dell XPS 13 Laptop, Developer Edition" genanntes Ultrabook an, das nicht Windows, sondern Ubuntu 12.04 LTS als Betriebssystem nutzt.

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Von
  • Thorsten Leemhuis

Dells Linux-Ultrabook für Entwickler.

(Bild: Dell-Webseite)

Dell bietet in den USA und Kanada nun ein "Dell XPS 13 Laptop, Developer Edition" genannte Version des Ultrabook XPS 13 an, das nicht Windows, sondern Ubuntu 12.04 LTS als Betriebssystem nutzt. Zur Einführung kostete das Notebook noch 1549 US-Dollar, weniger als einen Tag nach der offiziellen Einführung in den USA liegt der Preis bei 1449 US-Dollar. Ein vergleichbar ausgestattetes, aber mit einem anderen Support-Paket verkauftes Gerät mit Windows 8 kostet 1499 US-Dollar. Beide Notebooks enthalten einen Intel Core i7-3517U, 8 GByte Arbeitsspeicher und einen 13-Zoll-Bildschirm mit einer Auflösung von 1366 x 768 Bildpunkten.

Das Notebook soll Anfang 2013 auch in anderen Ländern erhältlich sein; Verfügbarkeit und Preise für Europa stehen noch nicht fest und sollen über die Dell-Community-Website zum Notebook bekannt gegeben werden. Sie erläutert weitere Hintergründe zur Software-Ausstattung und dem Ziel des Angebots. Das ist ein Ergebnis des Dell-internen Projekts Sputnik, in dem Mitarbeiter des Unternehmens die Marktchancen einer Linux-Notebooks für Entwickler evaluiert hatten.

Das von Dell beigelegt Ubuntu 12.04 LTS hat das Unternehmen zusammen mit Ubuntu-Sponsor Canonical an einigen Stellen erweitert. Dem frei erhältlichen Betriebssystem des Notebooks liegt unter anderem eine Beta-Version der von Dell mit vorangetriebenen Profile-Tool-Sammlung Sputnik bei; sie kann auf von der Community erstellte Profile zurückgreifen, um auf die schnelle Werkzeuge und Umgebungsbedingungen zur Entwicklung von Software einzurichten, die etwa mit Ruby oder unter Android laufen soll. Auch der beigelegte Cloud Launcher gilt noch als Beta; mit ihm soll sich eine Microclould auf dem Notebook einrichten lassen, in der Entwickler ihre Cloudsoftware testen können, bevor sie sie in eine für Anwender der Software zugängliche Cloud laden. Der Quellcode des Cloud Launchers, der für seine Arbeit auf Canonicals Juju zurückgreift, ist bislang nicht abrufbar.

Einige Teile von Ubuntu 12.04 haben Dell und Canonical ausgetauscht. So kommt ein eigener, auch über ein PPA abrufbarer Linux-Kernel zum Einsatz. Er basiert auf dem Ubuntu-Kernel und enthält Erweiterungen, um Komponenten des Ultrabooks besser zu unterstützen. Zu diesem Kernel gehört unter anderem ein experimenteller Treiber für das Cypress-Touchpad des Notebooks. Ein Canonical-Entwickler arbeitet seit kurzem darauf hin, diesen in den offiziellen Linux-Kernel zu integrieren; der für solche Treiber zuständige Kernel-Entwickler hat einige Herangehensweisen, die der Treiber derzeit nutzt, allerdings kritisiert und abgelehnt. (thl)