Qemu 1.3 unterstützt neue Geräte-Durchreichtechnik

Qemu 1.3 enthält alle Änderungen, die den Qemu-Fork Qemu-KVM zuletzt vom offiziellen Qemu unterschieden haben. Qemu 1.3 unterstützt zudem das von Linux-Kernel 3.6 gebotene VFIO (Virtual Function I/O).

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Von
  • Thorsten Leemhuis

Qemu enthält nach sechs Jahren Arbeit nun alle Änderungen, die den Qemu-Fork Qemu-KVM zuletzt vom offiziellen Qemu unterschieden haben. Das erklären die Qemu-Entwickler stolz in der Ankündigung zur Version 1.3. Damit dürften die KVM-Entwickler ihren Qemu-Ableger nun fallen lassen. Er hat früher standardmäßig zusammen mit dem im Linux-Kernel enthaltenen Hypervisor KVM die Umgebung gestellt, die virtualisierte Betriebssysteme als PC-Hardware wahrnahmen; einige Distributionen nutzen zur Virtualisierung mit KVM bereits Qemu und nicht mehr Qemu-Kvm.

Qemu 1.3 bringt zudem Unterstützung für das vom Linux-Kernel 3.6 gebotene VFIO (Virtual Function I/O) – eine Technik zum Durchreichen von PCI- und PCIe-Geräte an Gastsysteme, damit diese die Devices mit geringen Latenzen, hohem Datendurchsatz und ohne Gefahr für den Host ansprechen können. Durch Fehlerkorrekturen am AHCI-Treiber soll dieser nun auch mit neueren Windows-Versionen zusammenarbeiten. Neu ist auch Unterstützung für Live Disk Mirroring (auch als "Storage Migration" bekannt), durch die Qemu im Betrieb die Daten eines Datenträger-Images in ein anderes verlagern kann, um anschließend auf das Ziel-Image umzuschalten. Zudem gab es Verbesserungen an Live Block Commits (auch als "Snapshot Deletion" bekannt), mit dem sich Daten eines Snapshots von einem Image einer Image-Kette in ein anderes verlagern lassen. Ebenfalls neu ist ein in Qemu integrierter Server für Network Block Devices (NBDs). Die Entwickler haben auch die Unterstützung für das Cluster-Dateisystem Gluster ausgebaut.

Qemu 1.3 soll laut den Qemu-Entwicklern deutlich bessere Unterstützung für USB 3 bieten. Durch das neue "Paravirtualized Hardware Random Number Generator Device" können Gastsysteme nun Zufallsdaten vom Hardware Random Number Generator des Wirtssystems beziehen. Auch im Legacy-VGA-Modus sendet der Spice-Client nun nur noch die Bildschirmbereiche an das Ausgabegerät, die sich geändert wurden. Der Tiny Code Generator (TCG) kann nun die Sicherheitsfunktionen SMEP (Supervisory Mode Execute Protection) und SMAP (Supervisor Mode Access Prevention) emulieren. Weitere Änderungen erläutert das Changelog zu Qemu 1.3.

Zu Qemu siehe auch:

  • Qemu im heise Softwareverzeichnis

Zu Spice sie auch:

(thl)