Weltweites Bündnis gegen sexuellen Kindesmissbrauch im Netz

Die EU und die USA haben eine Allianz von insgesamt 48 Ländern geschmiedet, um die Verbreitung von Kinderpornographie übers Internet einzudämmen und Opfer sowie Täter besser ausmachen zu können.

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Die EU und die USA haben eine Allianz von insgesamt 48 Ländern geschmiedet, um stärker gegen den sexuellen Missbrauch von Kindern im Internet vorzugehen. EU-Innenkommissarin Cecilia Malmström und US-Justizminister Eric Holder wollen das Bündnis am Mittwoch im Rahmen einer wissenschaftlichen Konferenz zum Kinderschutz in Brüssel aus der Taufe heben. Beteiligt sind neben den 27 EU-Mitgliedsstaaten und den USA unter anderem auch Australien, Japan, Neuseeland, die Philippinen, Thailand, die Türkei, die Ukraine und Vietnam.

Die Partner verpflichten sich nach Angaben der EU-Kommission zu einer Reihe politischer Ziele. So sollen Opfer besser unterstützt und Täter stärker verfolgt werden. Die Verfügbarkeit von kinderpornographischem Material im Cyberraum soll "eingedämmt" werden, um zu verhindern, dass die Betroffenen durch eine Verbreitung "erneut zu Opfern" werden. Von konkreten Maßnahmen – entsprechende Angebote etwa zu löschen oder sperren – ist nicht die Rede. Für die EU-Länder gilt bereits eine Richtlinie zur Bekämpfung kinderpornographischer Webseiten. Nicht zuletzt geht es bei dem Bündnis darum, Kinder mehr für Gefahren beim Benutzen des Internets zu sensibilisieren.

Die USA und die EU hatten im vorigen Monat bereits eine gemeinsame Erklärung zum besseren Kinderschutz im Netz unterzeichnet. Die Zusammenarbeit soll dabei auf der " Virtual Global Taskforce" aufbauen, der Polizeikräfte und Kinderschutzorganisationen etwa aus Australien, Großbritannien, Italien, Kanada, Neuseeland, den USA und den Vereinigten Arabischen Emiraten angehören. Neben Europol ist auch Interpol an Bord. Die internationale Polizeistelle betreibt eine Datenbank mit Missbrauchsdarstellungen von Kindern. Die Gründer der neuen, umfassenderen Allianz hoffen, dass die angeschlossenen Staaten nun mehr Mittel zur Unterstützung derartiger Aktivitäten von Strafverfolgern oder zum Aufbau von Meldestellen beisteuern. (vbr)