Neues Forschungszentrum für Energie- und Umwelttechnik

Für 18 Millionen Euro entsteht momentan ein neues Forschungsgebäude für das Fraunhofer-Institut in Hermsdorf. An dem Standort sollen weitere Entwicklungszentren für Stromspeicher und Brennstoffzellen entstehen.

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  • dpa

Rund um das Fraunhofer-Institut für Keramische Technologien und Systeme (IKTS) in Hermsdorf entsteht ein neues Zentrum für Energie- und Umwelttechnik. Den Anfang des sogenannten GreenTech-Campus soll ein neues Versuchs- und Entwicklungszentrum für Stromspeicher machen. Dazu übergab Thüringens Wirtschaftsminister Matthias Machnig (SPD) am Mittwoch einen Förderbescheid über zwei Millionen Euro. "Die Aufgabe besteht darin, Forschungsergebnisse schnell in neue GreenTech-Produkte und -Anwendungen zu überführen", erläuterte Machnig. Ab 2013 soll am Standort auch ein neues Technologiezentrum für Brennstoffzellen folgen. Die 4,4 Millionen Euro dafür sollen komplett aus Landesmitteln finanziert werden.

Das Fraunhofer-Institut ist bereits gemeinsam mit der Universität Jena Träger eines den Angaben nach in Deutschland einzigartigen Forschungszentrums, das sich mit Energiespeichern der Zukunft befasst. Die Wissenschaftler wollen mit Hilfe von Keramik und Kunststoffen neuartige Akkus entwickeln, die deutlich schneller aufzuladen sind, eine höhere Speicherkapazität haben und länger halten als Akkus, die heute auf dem Markt sind.

An dem neuen Batterietechnikum in Hermsdorf ist geplant, von Mitte 2014 an neue Stromspeicher wie etwa Hochtemperaturbatterien zu entwickeln sowie bewährte Batterietypen zu testen und weiterzuentwickeln. Zudem sollen die Forschungsergebnisse schneller in Anwendungen für die Industrie übertragen werden. "Das wird nicht nur unseren lokal ansässigen Industriepartnern zugutekommen, sondern es entsteht hier ein Leuchtturm mit einer Strahlkraft weit über Thüringen hinaus", sagte Institutsleiter Alexander Michaelis.

An einem weiteren Technologiezentrum am Standort Hermsdorf sollen große Brennstoffzellensysteme für den stationären Einsatz entwickelt und getestet werden. Es sei Basis für die Ansiedlung eines Gemeinschaftsunternehmens des Fraunhofer-Instituts und des US-Brennstoffzellenherstellers Fuel Cell Energy, teilte das Wirtschaftsministerium mit. In Hermsdorf sollen Brennstoffzellen im Megawatt-Bereich weiterentwickelt werden. Auch der Aufbau einer Produktion solcher Kraftwerke am Standort wurde in Aussicht gestellt. Dadurch könnten nach Worten Machnigs in den nächsten Jahren einige Hundert Arbeitsplätze entstehen.

Full Cell Energy hat den Angaben zufolge in den vergangenen Jahren in Asien und den USA solche Systeme in der Größenordnung von 300 Megawatt installiert und mehr als 500 Arbeitsplätze geschaffen. "Dieses Erfolgskonzept wollen wir jetzt nach Europa übertragen", erklärte Firmenchef Chip Buttone. Am Mittwoch wurde am Fraunhofer-Institut zugleich Richtfest am neuen Forschungsgebäude gefeiert. Für 18 Millionen Euro entsteht ein Neubau, der künftig auf mehr als 2600 Quadratmetern Platz für Labore und Büros bieten soll. Im Herbst 2013 soll er fertig sein. (jk)