Apple-Chef: Teil der Mac-Produktion kehrt in die USA zurück

In einem längeren Interview hat sich der Apple-Chef unter anderem zum Ausscheiden von iOS-Chef Scott Forstall und der Kritik an der neuen Karten-App geäußert. Eine Mac-Modellreihe will Apple künftig in den USA produzieren.

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Von
  • Leo Becker

Tim Cook im Rock-Center-Interview

Apple will bestimmte Macs ab dem kommenden Jahr wieder in den USA produzieren. Das hat Apple-Chef Tim Cook in einem Interview mit Bloomberg Businessweek sowie NBCs Rock Center in Aussicht gestellt. Man arbeite an diesem Vorhaben schon seit langem, betonte Cook. 2013 sei es soweit – eine Mac-Modellreihe soll dann in den Vereinigten Staaten gefertigt werden. Apple stecke in dieses Projekt über 100 Millionen Dollar, erklärte der Apple-Chef. Zugleich ließ er offen, welcher Mac künftig aus den USA kommt. In den vergangenen Tagen wurden einzelne Exemplare der neuen 21,5-Zoll-iMacs gesichtet, die die Beschriftung “Assembled in USA” statt "Assembled in China" tragen.

[Update 6.12.2012 17:05 Uhr] Dies bedeute nicht, dass Apple die Produktion selbst übernehme – das Unternehmen werde mit Dritten zusammenarbeiten und investieren, merkte Cook im Interview der Wirtschaftszeitschrift an. Foxconn werde seine Produktionskapazitäten in den USA ausbauen, da Auftraggeber dies wünschen, sagte ein Unternehmenssprecher am Donnerstag der Finanznachrichtenagentur Bloomberg ohne dabei Apple oder andere Firmen als Auftraggeber zu nennen.[/Update]

Im Interview äußerte sich Apples CEO auch zum plötzlichen Abschied von iOS-Chef Scott Forstall – Apple wolle mit dem Management-Umbau die schon gute Zusammenarbeit zwischen den Sparten auf eine neue Stufe heben. Er "verachte interne Politik", es gäbe dafür keinen Platz bei Apple, bekräftigte Cook. Nach Vorstellung des Apple-Chefs solle das Unternehmen möglichst frei von Bürokratie und internen Machtkämpfen bleiben, um Agilität und Fokus zu bewahren.

Den Start der neuen Karten-App in iOS 6 habe Apple verbockt, betonte Cook nochmals. Die Entscheidung statt auf Googles auf eigenes Kartenmaterial zu setzen, sei aber nicht aus einem strategischen Plan gegen die Zusammenarbeit mit einer bestimmten Firma getroffen worden, erläuterte Cook – man wollte stattdessen dem Nutzer einen besseren Dienst bieten, der Turn-by-Turn-Navigation, Sprachsteuerung und Flyover enthalte. Dies ließ sich laut Cook nur mit einem Apple-eigenen Karten-Angebot verwirklichen.

In dem Gespräch mit Rock Center erzählte der Apple-Chef außerdem, er fühle sich um "20 bis 30 Jahre zurückversetzt", wenn er den Wohnzimmmer-Fernseher anschalte. Dies bleibe ein hochinteressanter Bereich, ergänzte Tim Cook – "mehr als das kann ich nicht sagen".

(lbe)