Copyright-Reform gefordert: US-Republikaner feuern Mitarbeiter

Weil er in einem Memo eine Reformierung des US-Urheberrechts gefordert hat, verliert ein Mitarbeiter der US-Republikaner zur kommenden Legislaturperiode seinen Job. Damit beugt sich der verantwortliche Abgeordnete dem Druck.

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Die Republikaner im US-Repräsentantenhaus werden einen Mitarbeiter in der kommenden Legislaturperiode nicht mehr beschäftigen, weil der in einem Memo eine umfangreiche Copyright-Reform verlangt hatte. Das berichtete Ars Technica. Der einflussreiche Studienkreis Republican Study Committee (RSC), aus dem das Diskussionspapier stammt, habe dem Autor Derek Khanna mitgeteilt, dass er nicht mehr angestellt sein wird, wenn der neugewählte Kongress im Januar zusammentritt. Der Meldung zufolge kommt Steve Scalise, der künftige Vorsitzende des RSC, damit der Forderung mehrerer Abgeordneter nach, die die Entlassung Khannas gefordert hatten.

Mitte November hatte das Diskussionspapier zur Reformierung des Copyrights für Aufsehen gesorgt. Darin war das gegenwärtige Schutzsystem als wirtschaftsfeindliches Instrument scharf kritisiert worden. Außerdem versuchte der Autor, mit einigen "Mythen" rund um das Urheberrecht aufzuräumen. Bereits einen Tag später zog das RSC das Memo jedoch zurück, weil es die üblichen Anforderungen an solche Materialien verfehle. TechDirt bezeichnete jedoch massiven Druck von Seiten der Verbände der Film- (MPAA) und Musikindustrie (RIAA) als eigentlichen Grund.

Das Memo war im Namen des Abgeordneten Jim Jordan veröffentlicht worden, aber Derek Khanna hatte sich auf Twitter als eigentlicher Autor bezeichnet. Er erläuterte, dass er damit eine Diskussionen im Interesse der Innovation habe anstoßen wollen. Seine Entlassung wollte er gegenüber Ars Technica nicht kommentieren. (mho)