Crowdfunding: Netzwerk-Player für Audiophile

Entwicklung und Produktion des "Olive One" soll mit Hilfe der Indiegogo-Plattform finanziert werden.

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Von
  • Nico Jurran

Das in San Francisco beheimatete Unternehmen Olive Media hat sein Crowdfunding-Projekt "Olive One" auf der Plattform Indiegogo gestartet. Ziel ist die Entwicklung eines bezahlbaren All-in-One-Musikplayers für Audiophile, der Musikdienste wie Spotify, Pandora, iTunes Match und GooglePlay unterstützen soll. In einer Variante mit eingebauter 2,5-Zoll-Festplatte soll der One auch als Musikserver ("Personal Home Cloud") dienen können. Zudem verfügt das Gerät ab Werk über Multiroom-Funktionen. Der Player hat analoge Ausgänge, alternativ soll ein Lautsprechermodul (Olive One Box) erhältlich sein.

Ziel der Croudfunding-Intiative ist es, bis zum 1. Februar 2013 mindestens 200.000 US-Dollar zusammen zu bekommen. Die Auslieferung der ersten Geräte zum Preis von 399 beziehungsweise 499 US-Dollar (mit 1 TByte-Festplatte) ist dann für Juli 2013 geplant. Über Indiegogo ist zudem ein 349 US-Dollar-Version (ohne Festplatte) für Frühbesteller verfügbar; deutsche Kunden sollten jedoch beachten, dass zum Kaufpreis 40 US-Dollar für den Versand sowie Zoll und 19 Prozent Einfuhrumsatzsteuer hinzukommen.

Der Netzwerk-Musikplayer "Olive One" soll im Sommer 2013 auf den Markt kommen.

(Bild: Olive Media)

Schon äußerlich hebt sich das Gerät, in dem ein ARM-Prozessor steckt, durch sein Design von der Masse ab: In sein flaches, rundes Gehäuse aus Aluminium und Glas (Durchmesser 22,9 cm, Höhe 4,1 cm, Gewicht 2,7 kg) ist ein kapazitiver 7-Zoll-Touchscreen eingelassen – über den sich auch Musikvideos von YouTube wiedergeben lassen sollen . Zudem setzen die Entwickler auf innere Werte: So sollen etwa 32-Bit-/384-KHz-Wandler von Burr-Brown zum Einsatz kommen.

Als Betriebssystem läuft auf dem Player laut Entwickler "One Music OS", das die Hörgewohnheiten des Nutzers analysieren und die gewonnenen Daten für Vorschläge nutzen können soll. Außerdem ermöglicht es eine Verbindung zu sozialen Netzwerken. Software-Entwickler sollen ab Mai 2013 ein SDK erhalten, um Apps für den Player programmieren zu können.

Für den Einsatz im Heimnetzwerk wird One UPnP AV/DLNA unterstützen, Musik von Android- und iOS-Smartphones und -Tablets soll sich mittels kostenloser Apps drahtlos über WLAN (802.11n) und Bluetooth übertragen lassen – wobei etwas unklar bleibt, warum die Entwickler die Unterstützung von Bluetooth 4.0 alias Low Energy hervorheben, da dieses Protokoll auf Audio- oder Video-Streaming gar nicht ausgerichtet ist. Mit einem Fernseher soll sich One zur Ausgabe von Musik und zur Darstellung des Bedieninterfaces per Miracast verbinden können; einen Hinweis auf AirPlay-Unterstützung lässt sich in der Präsentation jedoch nicht finden. Für Internet-Radioprogramme soll schließlich eine Timeshifting-Funktion zur Verfügung stehen.

Olive Media entwickelt seit 2005 Musikserver für den Highend-Markt. c't hatte das Modell "Olive 4 HD" 2010 mit einem damaligen Verkaufspreis von satten 2500 Euro im Test. Bemängelt worden war damals vor allem die hohe Leistungsaufnahme im Standby. Diese soll es beim Olive One nicht geben: Im Schlafmodus wird das Gerät laut Entwickler 0,5 Watt verbrauchen. (nij)