Auch Corel will Reklame-Roboter einbauen
Das Softwarehaus Corel will seine WordPerfect Suite 8 in einer OEM-Version durch Reklame-Roboter finanzieren.
Das Softwarehaus Corel will seine WordPerfect Suite 8 in einer OEM-Version durch Reklame-Roboter finanzieren. Wie das kanadische Softwarehaus mitteilte, ist es eine Partnerschaft mit der Anzeigenagentur Conducent eingegangen, die wie berichtet Shareware als trojanisches Pferd nutzt.
Die Errungenschaft der inzwischen von Conducent aufgekauften Firma TimeSink installiert hinter dem Rücken des Anwenders eine Software, die auch dann eifrig Reklame aus dem Internet lädt, wenn der Benutzer die gesponsorte Software gerade gar nicht benutzt. Nach Corels Aussagen soll Werbung aber nur eingeblendet werden, bis der Anwender die Arbeit an einem Dokument beginnt. Im Übrigen soll die präparierte Software den Anwender mit dem CorelCity-Portal verbinden, wo das Softwarehaus Produkt-Upgrades und seine anderen Webseiten vorstellt.
Das Unternehmen bestätigte auf Nachfrage, dass es den Einsatz der Conducent-Software ausschließlich für die international englische Windows-Version dieser Office-Suite plant. Unter amerikanischen Anwendern dürfte das auf weniger heftige Kritik stossen, weil Telefongebühren in Amerika meist nicht über Zeittakt abgerechnet werden. Dort verursacht der TimeSink-Roboter seinen Opfern also wenigstens keinen finanziellen Schaden. Corel geht weiterhin davon aus, dass sich dieser Roboter niemals selbst ins Internet einwählt – und dass er sich vom Kunden nicht desaktivieren läßt. Lediglich beim Kauf eines Upgrades etwa auf die deutsche Version von WordPerfect Office 2000 soll das Hintergrundprogramm entfernt werden. Die Kanadier versprechen sich von diesem Zug, ihre Windows-Software im nächsten Jahr mit Gewinn etwa 10 Millionen mal an den Mann zu bringen. Dabei hat man eine weltweite Bündelung des Anwendungspakets mit verkauften PCs im Sinn. (hps)