Apple möchte angeblich Foursquare-Daten

Um die Orts-Suche der Maps-App durch einen weiteren Datenzulieferer zu verbessern, hat der iPhone-Hersteller angeblich Gespräche mit dem Check-In- und Empfehlungsdienst Foursquare aufgenommen.

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Von
  • Leo Becker

Apple führt "frühe Gespräche" mit Foursquare über eine Integration der Orts-Daten des Check-In-Dienstes in die Karten-App von iOS 6. Dies berichtet das Wall Street Journal unter Berufung auf informierte Personen. Die Unterredungen fanden angeblich in den letzten Wochen unter Beteiligung von Apples Cloud-Dienste-Chef Eddy Cue statt – dieser hatte vergangene Woche erstmals öffentlich Foursquare für einen Check-In an seinem Arbeitsplatz in Cupertino verwendet.

Eddy Cue probiert Foursquare öffentlich aus

Foursquare hat sich in jüngster Zeit verstärkt auf Empfehlungen und eine automatisch aus verschiedenen Bestandteile erstellte Orts-Bewertung ausgerichtet und lässt Nutzer unter anderem Tipps zu Lokalitäten abgeben und Listen anlegen. Welche Foursquare-Daten in iOS 6 einfließen könnten, bleibt allerdings unklar. Die iOS-Karten-App bezieht ihre örtlichen Informationen von verschiedenen Anbietern, darunter dem Bewertungsdienst Yelp, der jüngst auch das europäische Gegenstück Qype übernommen hat.

Offen bleibt auch, ob Apple Foursquare tiefer in iOS integrieren will und beispielsweise einen Check-In direkt aus der Maps-App erlaubt. Das Orts-Einchecken über Yelp ist bereits möglich – allerdings leitet die iOS-Karten-App dafür in die Yelp-App weiter (oder bietet deren Installation aus dem App Store an). Apple hat im Herbst 2011 mit Twitter erstmals einen großen externen Dienst tiefer in iOS integriert, mit iOS 6 folgte Facebook.

Fehlende, veraltete und falsch platzierte Angaben zu den "Points of Interest" sind das wohl größte Manko bei Apples hauseigenem Kartendienst. Apple-Chef Tim Cook hatte sich für den holprigen Start des Dienstes Ende September öffentlich entschuldigt und schnelle Verbesserungen in Aussicht gestellt. Inzwischen hat Google eine eigene Google-Maps-App für iOS veröffentlicht, die neben Vektor-Karten auch Turn-by-Turn-Navigation umfasst. Beide Funktionen fehlten der von Apple entwickelten aber auf Googles Kartenmaterial zurückgreifenden Maps-App, die ein fester Bestandteil von iOS bis Version 5 ist. (lbe)