Bericht: Verkauf des BMG-Musikverlags an Universal vor der Genehmigung

Die EU-Kommission soll einem Bericht der Financial Times Deutschland zufolge die Übernahme von BMG Music Publishing durch Vivendi/Universal noch im Mai zustimmen.

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Die europäischen Wettbewerbshüter haben noch bis zum 1. Juni Zeit, über den Verkauf des Musikverlags der Bertelsmann-Tochter BMG Music Publishing an den Konkurrenten Universal Music (Vivendi-Konzern) zu entscheiden. Nach Informationen der Financial Times Deutschland (FTD) soll die Genehmigung nun noch im Mai erteilt werden. Wie die Zeitung in ihrer Donnerstagsausgabe berichtet, wollten Vertreter von Universal und der EU-Kommission die Genehmigung der 1,6-Milliarden-Übernahme gegenüber der FTD allerdings nicht bestätigen.

Bertelsmann hatte im vergangenen September den langjährigen Streit mit Universal wegen Napster beigelegt und gleichzeitig den Verkauf des Musikverlags an den Konkurrenten angekündigt. Gegen die Zusammenlegung mit dem Musikverlag der Vivendi-Tochter hatte sich unter anderem der europäische Verband unabhängiger Musikproduzenten (Impala) ausgesprochen. Der Verband war zuvor bereits gegen die Fusion von Sony Music und der Bertelsmann Music Group (BMG) vorgegangen und hatte vor einem EU-Gericht die Aufhebung der Fusionsgenehmigung der EU-Kommission erreicht.

Die EU-Kommission hatte im Dezember mit einer Untersuchung der Übernahme begonnen und zunächst Zweifel geäußert, weil die Fusion den Wettbewerb ernsthaft gefährden könne. Im April gab es dann erste Berichte, dass die Fusion doch genehmigt werde. Offenbar konnten die Beteiligten die Bedenken nun endgültig ausräumen. Am heutigen Donnerstag berichtet die FTD, Universal habe zugesagt, die Rechte an bekannten Künstlern abzugeben, um seine Marktmacht zu beschränken. Einen ähnlichen Weg ist auch Warner Music gegangen, um die Bedenken der unabhängigen Produzenten gegen die inzwischen wieder aktuelle Übernahme von EMI im Vorfeld auszuräumen. Warner hatte sich im Februar mit Impala auf Rahmenbedingungen einer Zusammenarbeit verständigt, nach denen der Wettbewerb mit weitreichenden Lizenzabkommen und dem Verkauf von Musikrechten gestützt werden soll. (vbr)