Der Weg ist frei fĂĽr neue Domain-Namen

Die Domain Name Supporting Organization der ICANN hat dem Direktorium der neuen Internet-Verwaltung die Einführung zusätzlicher Internet-Domains empfohlen.

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Von
  • JĂĽrgen Kuri

Was lange währt, wird vielleicht gut: Der Weg zur Einführung neuer Domain-Namen im Internet scheint nun frei zu sein. Einige Zeit schon schwelte die Auseinandersetzung, ob die Einführung neuer generic Top Level Domains (gTLDs), vergleichbar zu .com, .net oder .org, sinnvoll ist. Der ursprüngliche Plan der IANA, die Internet-Verwaltung auf neue Beine zu stellen, wurde sogar von dem Bestreben ausgelöst, neue Domains einzuführen. Mit der Einmischung der US-Regierung und der darauf folgenden Bildung der ICANN als neuer Internet-Verwaltung und zuständiger Einrichtung für das Domain Name System (DNS) rückten die neuen Domain-Namen allerdings etwas in den Hintergrund der Aktivitäten.

Speziell um die Frage der Domain-Namen stritt sich das Top-Gremium der Domain Name Supporting Organisation der ICANN, das Names Council, schon einige Zeit. Nun hat dieses Gremium die letzte HĂĽrde geschafft, die noch der Beschlussfassung der ICANN ĂĽber neue Namen im Internet im Wege stand. Die Mitglieder nahmen auf einer Telekonferenz eine Resolution an, die die Zulassung neuer gTLDs befĂĽrwortet.

Das Names Council kam auf Grund eines Berichts seiner Working Group C (new gTLDs) zu der Ansicht, gegen eine "schrittweise und verantwortungsvolle" Einführung neuer Domain-Namen gebe es keine Einwände. Das Gremium empfiehlt daher den Direktoren der ICANN, entsprechende Maßnahmen zur Etablierung neuer gTLDs einzuleiten. Das ICANN-Verwaltungsgremium wird daraufhin auf seinem nächsten Treffen in Yokohama, Japan, vom 15. bis 16. Juli darüber beraten und wohl erste Schritte beschließen.

Nach der Resolution des Name Council seien allerdings einige Punkte besonders zu beachten. Die ordnungsgemäße Registrierung der neuen Namen müsse besonders in der Anfangsphase genau im Auge behalten werden; außerdem müsse man darauf achten, dass die neuen gTLDs nicht zur Verletzung von Namensrechten und Copyrights führten. Außerdem müsse sichergestellt sein, dass die Benutzer Vertrauen in die Technik des DNS behielten, und dass der ökonomische Wettbewerb unter den Registraturen gestärkt werde.

Da es schon seit längerem keine Erfahrungen mit der Einführung neuer Domain-Namen gebe, empfiehlt das Names Council, anfangs nur eine begrenzte Anzahl zusätzlicher gTLDs einzuführen. Jede weitere gTLD solle erst etabliert werden, wenn diese erste Phase genau untersucht worden sei. Auf Grund des Berichts der Working Group C empfiehlt das Names Council im ersten Schritt verschiedene Typen von gTLDs: Vollständig offene Domains, vergleichbar zu .com; Domains mit eingeschränkten Zielgruppen, etwa wie .edu für Universitäten und ähnliche Institutionen; Domains für nicht-kommerziellen Einsatz; sowie Domains für Privatleute. Weitere Empfehlungen, etwa den Bericht der Working Group B (famous names), will das Names Council als Ergänzung zu der jetzt verabschiedeten Resolution dem ICANN-Direktorium noch vor dem Treffen in Yokohama zur Verfügung stellen. (jk)