Schallplatten aus dem 3D-Drucker

Starkes Rauschen und dumpfer Klang, aber es funktioniert: Amanda Ghassaei macht mit einem Processing-Skript und einem Profi-3D-Drucker funktionierende Schallplatten.

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Lesezeit: 1 Min.
Von
  • Philip Steffan

Amanda Ghassaei stellt Schallplatten her – mit einem 3D-Drucker. Die Auflösung des verwendeten Kunstharz-Druckers Objet Connex500 beträgt 0,043 mm in x- und y-Richtung und 0,016 mm auf der z-Achse. Das ist für 3D-Drucker sehr gut, reicht aber bei weitem nicht an die Auflösung einer herkömmlich gepressten Vinylscheibe heran – dementsprechend klingt die Scheibe.

Um den Sound in ein 3D-Modell umzurechnen, benutzt Ghassaei die Programmierumgebung Processing. Aus einer Sounddatei mit einer Abtastrate von 11 kHz und einer Auflösung von 5 oder 6 Bit (CD-Qualität wäre 44,1 kHz bei 16 Bit) berechnet das Skript das Höhenprofil einer langen Rille, die dann spiralförmig im 3D-Modell "aufgewickelt" wird.

Wie man selbst zur 3D-gedruckten Schallplatte kommt, erklärt die Physikerin in einer ausführlichen englischsprachigen Anleitung bei Instructables. Dort arbeitet sie nicht nur hauptberuflich, sondern hat auch viele interessante Arduino-Soundprojekte veröffentlicht und genau dokumentiert.

[Update 5. Februar] Die Firma Objet hat auf ihrem Blog auf das Projekt reagiert und empfiehlt für weitere Versuche die Nutzung eines anderen Druckmaterials, das härtere und glattere Objekte ermöglicht und sich daher möglicherweise besser für Schallplatten eigne. (phs)