Verwirrung um angebliche Stuxnet-Attacke im Iran

Zuerst meldet eine iranische Nachrichtenagentur, ein Cyber-Angriff auf Industrieanlagen habe mit Unterstützung von Hackern abgewehrt werden können. Dann will der dabei zitierte Behördenvertreter das so nicht gesagt haben.

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Ein iranischer Behördenvertreter hat Meldungen über eine angebliche Stuxnet-Attacke auf Industrieanlagen im Iran zurückgewiesen. Westliche Medien hatten den örtlichen Vertreter des Zivilschutzes am Dienstag unter Berufung auf die halbstaatliche iranische Nachrichtenagentur ISNA zitiert, ein Angriff habe mit Hilfe von Hackern abgewehrt werden können. Dabei sei ein mit Stuxnet vergleichbarer Schädling vor einigen Monaten in einige Industriebetriebe eingeschleust worden, darunter ein Stromversorger in der Provinz Hormozgan.

Der so zitierte Behördenvertreter weist diese Darstellung inzwischen zurück. Seine Äußerungen auf einer Pressekonferenz seien falsch interpretiert und wiedergegeben worden, erklärte er dazu auf der Internetseite des staatlichen iranischen Fernsehens. Er habe lediglich darauf hingewiesen, dass die Behörden auf die Abwehr solcher Angriffe vorbereitet seien.

Stuxnet war 2010 entdeckt worden. Der Wurm greift die Steuerung von Industrieanlagen an, um diese zu sabotieren, und soll in der Vergangenheit von der US-Regierung auf das iranische Atomprogramm angesetzt worden sein. Stuxnet und sein Verwandter Flame sollen Berichten zufolge von US-Geheimdiensten und dem israelischen Militär entwickelt worden sein. Der russische Sicherheitsexperte Evgeniy Kaspersky hatte zuletzt vor der anhaltenden Bedrohung durch Stuxnet gewarnt.

Am Dienstag berichtete die iranische Nachrichtenagentur Fars News zudem von einer Cyberattacke auf eine Einrichtung des Kulturministeriums in Teheran. Der angeblich von den USA ausgehende Angriff habe abgewehrt werden können. (vbr)