Detektor erkennt Asthma-Gefahren

Die AT&T Labs haben ein Gerät entwickelt, das Patienten warnen kann, wenn Anfälle drohen.

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Von
  • Susan Young

Die AT&T Labs haben ein Gerät entwickelt, das Patienten warnen kann, wenn Anfälle drohen.

Allein in den USA sind 25 Millionen Menschen von Asthma betroffen – und laut Statistik der Centers for Disease Control and Prevention (CDC) nimmt die Zahl der Diagnosen der chronischen und manchmal tödlichen Krankheit Jahr für Jahr zu. Anfälle werden dabei von verschiedenen Substanzen in der Atemluft ausgelöst, von natürlichen Quellen wie Pollen oder Hausstaubmilben bis hin zu chemischen Stoffen, die sich beispielsweise in Haushaltsreinigern befinden. Eine allgemein schlechte Umgebungsluftqualität erhöht die Gefahr zusätzlich.

Um betroffenen Menschen zu helfen, Asthma-Auslöser zu identifizieren und Stoffe zu meiden, die Anfälle provozieren, arbeiten Forscher beim US-Telekommunikationskonzern AT&T Labs an einem Sensorsystem, das die Luft auf bekannte Triggerstoffe untersuchen kann.

"Natürlich sind die Auslöser von Person zu Person unterschiedlich", sagt Bob Miller, Leiter der Forschungsabteilung für Kommunikationstechnologie an den AT&T Labs in Florham Park, New Jersey. Millers Gruppe hat deshalb ein Prototypsystem entwickelt, das flüchtige organische Verbindungen (Volatile organic compound, VOCs) aufspüren kann, die besonders häufig Asthma hervorrufen. Sie kommen im Haushalt vor, stecken in Teppichen, Parfüm, Rauch und Reinigungsmitteln. Der tragbare Detektor von AT&T arbeitet drahtlos und soll nicht nur Patienten direkt unterstützen – auch Ärzten kann die Langzeiterfassung helfen, bessere Diagnosen zu stellen.

Andere Forschergruppen arbeiten ebenfalls an mobiler Technik zur Asthma-Prävention. Dazu gehört etwa Asthmapolis aus Wisconsin. Die Firma hat einen Sensor entwickelt, der an Inhalatoren angebracht werden kann, um zu überwachen, ob Asthma-Patienten ihrem Therapieplan folgen. Wird die Medikation vergessen, wird der Benutzer automatisch über sein Handy benachrichtigt. Die Daten lassen sich auch an einen zentralen Server schicken, damit sie der Gesundheitsversorger kontrollieren kann.

Neben der Identifizierung von VOCs kann das AT&T-Gerät Nutzer auch warnen, wenn ein Stoff in besonders hoher Konzentration vorkommt. "Dann kann man sich an einen anderen Ort bewegen und frische Luft schnappen", sagt Miller. In einer nächsten Stufe sollen mehrere Detektoren über den Kurzstreckenfunk Zigbee vernetzt werden. Dann könnten die Geräte den ganzen Wohnbereich überwachen und gegebenenfalls die Haustechnik steuern und automatisch eine Entlüftung einleiten. (bsc)